Brennen beim Wasserlassen, Bauchschmerzen und ständig das Gefühl, auf die Toilette zu müssen – viele Frauen leiden in regelmäßigen Abständen unter einer Blasenentzündung, auch Zystitis genannt. Hier erfahren Sie, was die besten Hausmittel gegen Blasenentzündung sind – von bewährten bis zu eher unbekannten Tipps.
Schätzungsweise bekommt jede zweite Frau mindestens einmal im Leben eine Harnwegsinfektion – Männer sind dagegen nur sehr selten betroffen.
Bei einer Blasenentzündung handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Harnröhre: Bei der Heilung gilt es also, die Schmerzen verursachenden Bakterien auszuschalten.
Die bekanntesten Hausmittel bei Blasenentzündungen
Man unterscheidet zwischen leichten und schweren Blasenentzündungen – die leichten lassen sich mit etlichen Hausmitteln bekämpfen, denn in diesem Fall ist die Ausbreitung der Bakterien häufig noch ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
Besteht die Blasenentzündung schon mehrere Tage und finden Sie schon Spuren von Blut im Urin, lässt sich ein Antibiotikum meist nicht mehr vermeiden. Darum ist es wichtig, schon bei den ersten Anzeichen zu reagieren – und mit Hausmitteln gezielt entgegenzuwirken. Dies sind die bekanntesten Tipps, mit denen Sie eine Blasenentzündung natürlich behandeln können:
Die Kraft der roten Beeren – Cranberrysaft
Zu den wohl bekanntesten und bewährtesten Tipps gegen eine Blasenentzündung gehört das Trinken von Cranberrysaft – entweder pur oder verdünnt als Schorle: Cranberries sind reich an Vitamin C und Eisen; sie enthalten zudem einen Stoff, der die ursächlichen Bakterien einhüllt – so können sich die Keime nicht in der Schleimhaut einnisten, sondern werden einfach mit dem Urin ausgeschieden.
Trinken Sie zwei bis drei große Gläser, sobald Sie erste Symptome feststellen. Neben Cranberrysaft ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, damit die Bakterien möglichst schnell aus dem Körper geschwemmt werden können. Dazu trinken Sie alle 20 Minuten ein großes Glas Wasser – 250 Mililiter sind dabei ein guter Richtwert.
Die schmerzende Region wärmen
Das Warmhalten der Blase ist essenziell für die Gesundheit – zum einen hilft es, einer Blasenentzündung vorzubeugen, zum anderen lindert es die Schmerzen bei einer akuten Infektion. Die Schmerzen während einer Harnwegsinfektion entstehen meist durch ein Verkrampfen der Blasenmuskulatur.
Wärme bewirkt, dass sich die Muskeln wieder entspannen. Nicht zuletzt ist das Auflegen einer Wärmflasche ebenso eine Wohltat für die Psyche – denn auch Stress kann ein Auslöser für eine Zystitis sein. Sitz- und Vollbäder gehören bei Blasenentzündungen ebenfalls zu den Hausmitteln, die eine schnelle Linderung der Schmerzen bewirken.
Tipps gegen Blasenentzündungen, die die wenigsten kennen
Neben den altbekannten Methoden, um eine Blasenentzündung natürlich zu behandeln, gibt es auch Hausmittel, die Sie vielleicht noch nicht in diesem Zusammenhang gebracht haben. Hier erfahren Sie weitere wirksame Mittel, um eine Blasenentzündung zu lindern und schließlich auszukurieren:
Die Apfelessig-Kur
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und zahlreiche Enzyme – Apfelessig ist ein echtes Wundermittel, das seit vielen Generationen als zuverlässiges Hausmittel gegen Blasenentzündungen und andere Beschwerden gilt.
Apfelessig fördert die Wundheilung und tötet Bakterien ab – er lässt sich auch hervorragend zur Prävention anwenden. Um die optimale Wirkung zu erzielen, trinken Sie dreimal täglich ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig.
Die Goldrute – Das Korbrutengewächs gegen Blasenentzündungen
Die Goldrute, auch Solidago genannt, ist hauptsächlich für ihre heilende Wirkung bei Infektionen des Nieren- und Blasentrakts bekannt. Das Kraut wirkt stark harntreibend, reinigt die ableitenden Harnwege, wirkt krampflösend und fördert die Wundheilung.
Goldrute nehmen Sie am besten als Tee ein – achten Sie darauf, dass Sie genug Wasser trinken, denn Goldrute hat eine stark entwässernde Wirkung. Alternativ gibt es Fertigarzneimittel mit Goldrutenkraut in der Apotheke. Auch bei Pilzinfektionen, insbesondere bei Scheidenpilz, ist Goldrute ein anerkanntes Heilmittel.
Scharfe Lebensmittel als Hausmittel bei Blasenentzündungen
Scharfe Lebensmittel wie Radieschen, Meerrettich oder Kresse eignen sich bekanntlich hervorragend für eine schmackhafte Brotzeit. All diese Lebensmittel enthalten Senfölglykoside, die harntreibend und antibakteriell wirken und somit das Ausschwemmen von Bakterien begünstigen. Genießen Sie also regelmäßig scharfe Lebensmittel, um einer Blasenentzündung vorzubeugen.
Ihre Blasenentzündung selbst behandeln – mit Backpulver
Backpulver ist reich an Natron, was den Wert des Urins in Richtung basisch verändert. Das basische Milieu leistet dem Bakterienwachstum Vorschub. Zudem wird der brennende Schmerz beim Wasserlassen gelindert, da dieser unter anderem durch einen übersäuerten Urin entsteht.
Nehmen Sie zweimal am Tag ein großes Glas Wasser mit einer Messerspitze Backpulver zu sich. Achtung: Backpulver darf maximal drei Tage lang angewendet werden.
Suchen Sie sich die Tipps gegen eine Blasenentzündung heraus, die Ihnen am meisten zusagen – sollten Ihre Beschwerden andauern oder sich verschlimmern, scheuen Sie sich aber nicht davor, Ihren Arzt oder Apotheker aufzusuchen.
Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch einen Arzt. © 1&1 Mail & Media
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