Hollywood-Star Hugh Jackman hat Hautkrebs: Diese Meldung schockt momentan seine Fans. Viele fragen sich jetzt wieder: Wie sieht es bei mir aus? Wie kann ich Hautkrebs erkennen? Und wie schütze ich mich vor der Krankheit? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen.

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Die Sonne wirkt positiv auf Körper und Geist. Doch übertriebenes Sonnenbaden - ob unter freiem Himmel oder im Solarium - kann bekanntlich gefährlich sein. Denn dann steigt das Hautkrebsrisiko. Die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen sind deshalb: Ausreichend Sonnenschutzmittel auftragen und Sonnenbrände vermeiden. Wichtig ist aber auch, schon vorhandene Hautunregelmäßigkeiten zu erkennen, um eine Krebserkrankung möglichst früh zu behandeln.

Regelmäßige Untersuchungen der Haut

Pigmentflecken, Muttermale, Leberflecken: Sind sie harmlos oder ist vielleicht doch eine bösartige Veränderung erkennbar? Die Unsicherheit ist oft groß. Daher gilt: Regelmäßige Untersuchungen beim Dermatologen sind das A und O.

Krankenversicherten ab 35 Jahren steht in Deutschland alle zwei Jahre eine kostenlose Hautkrebsvorsorgeuntersuchung zu. Besonders Menschen, die zu vielen Pigmentflecken neigen, sollten diese Vorsorge wahrnehmen. Bereits mit mehr als 40 Pigmentmalen am Körper zählt man zur Risikogruppe für Hautkrebs. Und nur das medizinisch geschulte Auge erkennt mit hoher Wahrscheinlichkeit, ob krankhafte Veränderungen vorliegen oder nicht.

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen hat sich in den letzten 40 Jahren verdreifacht, das bedeutet jedoch nicht, dass der Arzt jedes Muttermal vorsorglich wegschneiden muss. Denn die operativen Eingriffe dienen nicht immer der Krebs-Vorsorge, sondern bisweilen auch der Gehaltsaufbesserung mancher Hautärzte.

Bösartig oder harmlos - welcher Fleck ist gefährlich?

Nichtsdestotrotz sind regelmäßige dermatologische Untersuchungen wichtig, gerade an Körperstellen, die der Patient selbst nicht oder nur schwer einsehen kann. Darüber hinaus erkennt nur der Arzt an Form, Farbe und Durchmesser des Pigmentflecks sicher, ob es sich um ein harmloses Muttermal handelt oder tatsächlich um eine krankhafte Hautveränderung.

Hautkrebs tritt in unterschiedlichen Formen auf und entsteht meist an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind - nur ein Bruchteil entsteht aus Leberflecken. Viele krankhafte Hautveränderungen bilden sich an scheinbar ungewöhnlichen Körperstellen - etwa unter den Fußnägeln oder zwischen den Zehen. Auch Juckreiz und Blutungen können Symptome für eine Erkrankung sein.

Die bösartigste Hautkrebsform ist der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt. Da es hier früh zu Metastasenbildungen kommt, ist dieser Hautkrebs in unbehandelter Form lebensgefährlich.

Häufiger als der schwarze Hautkrebs ist die helle Variante (auch weißer Hautkrebs oder Basaliom genannt), die in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat. Hauptursachen sind genetische Faktoren und jahrelange starke Sonnenbestrahlung. Diese Erkrankung stellten die Ärzte jetzt bei Hugh Jackman fest. Hierbei handelt es sich - bei richtiger Behandlung - um eine relativ harmlose Form von Krebs. In den meisten Fällen entsteht das sogenannte Basalzellkarzinom im Gesicht oder am Hals - wie bei Jackman. Die Hautveränderung befand sich bei ihm auf der Nase.

Nur in extrem seltenen Fällen bilden sich Metastasen. Sehr große, zu spät behandelte Basaliome am Kopf werden jedoch gefährlich, da die Knoten in die Tiefe wachsen und Knochen oder Blutgefäße schädigen können. Als Laie sollte man besonders auf helle Knötchen oder sandpapierartige Hautstellen achten, sowie auf rote Flecken, die dauerhaft sichtbar bleiben und oft Ähnlichkeit mit Ekzemen, Pilzinfektionen oder Schuppenflechte haben. Der medizinische Fachbegriff hierfür lautet "aktinische Keratosen".

Daneben gibt es seltenere Formen von Hautkrebs, die sich aus verschiedenen Strukturen der Haut entwickeln können. Dazu gehören zum Beispiel bösartige Tumore des Bindegewebes (Fibrosarkome), der Schweiß- oder Talgdrüsen, der Gefäßzellen (Angiosarkome), der Muskeln (Myosarkome), der Tastzellen (Merkelzellkarzinome) sowie das Kaposi-Sarkom, das häufig bei Aids auftritt.

Die ABCDE-Regel

Mithilfe der ABCDE-Regel erkennen Dermatologen maligne Melanome:

A = Asymmetrie: Das Hautmal ist nicht gleichmäßig rund oder länglich, sondern unregelmäßig geformt.

B = Begrenzung: Es hat keine klaren, scharfen Ränder, diese sind im Gegenteil eher rau und ausgefranst.

C = Colour: Das Mal ist nicht einheitlich gefärbt, sondern hat oft unterschiedliche Farben oder ist gescheckt (rosa, grau, schwarz, gepunktet, krustige Auflagen).

D = Durchmesser: Alle Hautmale, die größer als fünf Millimeter sind, sollten näher untersucht werden.

E = Erhebung: Wenn das Hautmal nicht eben ist, ist das Krebsrisiko höher.

Besteht nach einer solchen Analyse der Verdacht auf eine mögliche Krebserkrankung, untersucht der Arzt die betreffende Hautpartie unter dem Auflichtmikroskop. Wenn auch danach noch keine eindeutige Abklärung möglich ist, entnimmt er eine Gewebeprobe, die untersucht wird.

Diesen kleinen Eingriff macht entweder der Arzt selbst oder er wird in einer Hautklinik durchgeführt. Dann kann der behandelnde Arzt bei einer Erkrankung das weitere Vorgehen abstimmen.

Entscheidend ist in jedem Fall die frühzeitige Diagnose. Der aufmerksame Umgang mit dem eigenen Körper bildet dafür die Grundvoraussetzung.

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