- Viele Eltern ziehen ihre Kinder manchmal an den Armen nach oben.
- Allerdings herrscht dabei hohe Verletzungsgefahr.
- Warum das Verrutschen des Ellenbogens für ein Kind so gefährlich sein kann.
Es mag im Spiel mit dem Kind lustig sein, es an den Armen in die Höhe zu ziehen. Allerdings wird Eltern davon abgeraten, kleine Kinder an ihren Armen festzuhalten und hochzuziehen. Stattdessen sollten sie lieber unter die Achselhöhlen greifen oder den Brustkorb umfassen, um sie nach oben zu heben, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Im Vorschulalter sind die Ellenbogengelenke der Kleinen noch sehr empfindlich - die Bänder sind noch locker, das Gelenk ist noch nicht vollständig ausgebildet. Es kann also leicht verrutschen, was sehr schmerzhaft für das Kind ist.
Mögliche Verletzung am Ellenbogen des Kindes erkennen
Mediziner sprechen von einer Subluxation des Radiusköpfchens. Dann tut jede Bewegung mit dem betroffenen Arm weh. Diese Verletzung lässt sich oft an einer Schonhaltung erkennen: Das Kind hält den Unterarm meist gebeugt und leicht gegen den Bauch gedrückt. Der Arm scheint wie gelähmt, weshalb die Verletzung laut dem Verband auch Chassaignac-Lähmung genannt wird.
Eine Verletzung wie diese ist ein Fall für einen Praxisbesuch: Möglicherweise können die Kinderärztin oder der Kinderarzt das Gelenk direkt wieder korrekt positionieren. Das Kind kann den Arm danach wieder ohne Einschränkung nutzen.
Verrutschen des Ellenbogens kann Langzeitfolgen haben
Auf keinen Fall sollte man die Schmerzen des Kindes ignorieren: Wird das Gelenk nicht behandelt, könne die Beweglichkeit des Armes dauerhaft eingeschränkt bleiben, warnt der BVKJ.
Nicht nur beim ruckartigen Hochziehen kann das Ellenbogengelenk verrutschen. Vorsicht ist auch beim Aus- und Ankleiden ratsam, hier sollten Eltern keinen starken Zug auf die Arme ausüben. Das beliebte Spiel "Engelchen flieg" ist ebenfalls eine Belastung für die kleinen Kinderarme. (spot/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.