Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann schwere Folgen haben: Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigt, Arterien verkalken durch Ablagerungen an den Zellwänden und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen können entstehen. Doch wie kann man seinen Cholesterinwert positiv beeinflussen?
Wenn man nicht sofort zu Cholesterinsenkern greifen möchte, kann man im ersten Schritt mit einer Lebens- und Ernährungsumstellung seinen Cholesterinspiegel senken. Hierbei hilft vor allem der Verzicht aufs Rauchen, eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und komplexen Kohlenhydraten sowie mehr Bewegung.
Dafür eignen sich Ausdauersportarten, wie Laufen, Schwimmen oder Tanzen. Täglich sollte man mindestens 30 Minuten aktiv sein. Das empfiehlt die "Deutsche Herzstiftung" in ihrem Ratgeber "Hohes Cholesterin: Was tun?".
Vielen Cholesterin-Patienten wurde in der Vergangenheit auch geraten, nicht zu viele Eier zu konsumieren. Denn der Cholesterinwert von einem Ei liegt bei etwa 250 bis 280 Milligramm - und das entspricht etwa der empfohlenen Tagesration an Cholesterin. Doch sind Eier wirklich so schädlich fürs Cholesterin? Oder ist der Zusammenhang zwischen Eiern und erhöhtem Cholesterin lediglich ein Mythos?
Cholesterin und Eier
Es gibt viele Meinungen darüber, ob Eier nun maßvoll (nicht mehr als drei Eier pro Woche) oder in Mengen konsumiert werden können. Wissenschaftler und Mediziner haben über die Jahre hinweg immer wieder ihre Ansichten und Empfehlungen geändert.
Aktuellen Studien zufolge werden dem Ei im Zusammenhang mit einem erhöhten Cholesterin keine schädlichen Wirkungen zugeschrieben. Doch natürlich gilt auch hier wie bei jedem Lebensmittel: Die Menge ist entscheidend.
Wissenschaftler erklären, dass die Ernährung ganzheitlich betrachtet werden muss und es bei einer cholesterinbewussten Ernährung nicht nur um die Menge an Eiern geht.
Die Ernährung bei einem hohen Cholesterinspiegel sollte ausgewogen sein und sehr viel frisches Obst, Gemüse, Fisch mit gesunden Omega-3-Fettsäuren (wie Lachs), Geflügel, Vollkornprodukte, Nüsse, Raps- und Olivenöl sowie Hülsenfrüchte beinhalten.
Grundsätzlich müssen jedoch Patienten mit einem erhöhten Risiko für Gefäß-Arteriosklerose mehr auf ihre Ernährung und die tägliche Gesamtmenge an aufgenommenem Cholesterin achten als gesunde Menschen.
Gesättigte Fettsäuren können sehr viel schädlicher sein
Sehr viel schädlicher als das Cholesterin im Ei sind gesättigte Fettsäuren und industrielle Fette, die vor allem in Fertiggerichten, Fleisch, Wurst, Speck, Schweineschmalz und Schinken zu finden sind. Das erklärt Helmut Gohlke, Vorstand der "Deutschen Herzstiftung", auf "DeutschesGesundheitsPortal".
Sie finden sich zwar auch in Milchprodukten wie Käse. Gesättigte Fettsäuren, die aus der Milch von Kühen, Schafen und Ziegen stammen, werden von Experten allerdings eher als günstig beurteilt.
Studien zufolge steigt der Cholesterinwert im Blut stärker an, je mehr gesättigte Fette durch die Nahrung aufgenommen werden. Gesättigte Fette führen demnach zu einer stärkeren cholesterinerhöhenden Wirkung auf Blut und Körper, als das mit der Nahrung aufgenommene Cholesterin - wie zum Beispiel durch den Konsum von Eiern.
Zudem wird die Gerinnungsaktivität im Blut durch gesättigte Fettsäuren erhöht. Sie begünstigen somit zusätzlich koronare Herzkrankheiten sowie Schlaganfälle und Herzinfarkte. Eine große Menge an mehrfach ungesättigten Fetten in Lebensmitteln hingegen reduziert die Cholesterinaufnahme und somit das LDL-Cholesterin im Blut.
Es geht laut Gohlke vor allem auch um die Zubereitung der Eier: Denn wer seine Eier mit viel Fett und Speck zubereitet, schadet seinem Cholesterinwert mehr, als mit einem hartgekochten Ei ohne Zusätze. Denn ein Ei ist ein Naturprodukt, das vor allem wegen seinem hohen Gehalt an hochwertigen Proteinen ein wichtiges Nahrungsmittel darstellt.
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Verwendete Quellen:
- Deutschen Herzstiftung: "Hohes Cholesterin: Was tun?"
- DeutschesGesundheitsPortal: "Erhöhen Eier den Cholesterinspiegel und schaden der Gesundheit?"
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