Das Norovirus greift bei Olympia in Pyeongchang um sich: 42 neue Erkrankungen wurden den Behörden gemeldet – allerdings nur im Umfeld der Spiele. Die beiden olympischen Dörfer seinen von dem Ausbruch derzeit nicht betroffen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Norovirus bei den Olympischen Spielen.
In der Umgebung der Wettkampfstätten für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ist die Anzahl der Norovirus-Fälle auf 128 angestiegen. Das teilte das Organisationskomitee POCOG am Donnerstag mit. Demnach seien 42 neue Fälle aufgetreten.
Der Großteil der Infektionen wurde aber aus dem Horeb Youth Center, also nicht in unmittelbarer Umgebung zu den Winterspielen vermeldet. Die beiden olympischen Dörfer für die Athleten in Pyeongchang und der Küstenstadt Gangneung, wo die Eiswettbewerbe stattfinden, seien derzeit nicht betroffen. Die wichtigsten Fragen und zum Norovirus bei den Olympischen Spielen:
Was ist das Norovirus?
Das Norovirus ist ein weltweit verbreiteter Erreger. Er verursacht beim Menschen eine Gastroenteritis, also eine Magen-Darm-Entzündung. Die Folgen einer Infektion äußern sich in heftigem Brechdurchfall, Fieber und Kopfschmerzen. Zudem ist das Virus hochansteckend und tritt häufig bei vielen Personen geleichzeitig auf, wenn diese auf beengtem Raum zusammenleben, beispielsweise in Gemeinschaftseinrichtungen, Altenheimen oder Krankenhäusern. Die Inkubationszeit beträgt laut Robert-Koch-Institut (RKI) zwischen 5 und 50 Stunden, ein Ausbruch kann also sehr plötzlich erfolgen.
Wie verbreitet sich das Norovirus?
Die Ansteckung mit dem Virus findet hauptsächlich über Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch und über verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe und rohe Lebensmittel statt. Zudem ist auch eine Verbreitung des Virus über die Luft möglich: Erbricht sich eine infizierte Person gelangen kleinste virushaltige Tröpfchen in die Luft, die sehr ansteckend sind.
Ist das Norovirus gefährlich?
Normalerweise nicht. Wenn sich der Allgemeinzustand eines Patienten im Verlauf der Erkrankung allerdings verschlechtert, muss ein Arzt hinzugezogen werden. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist besonders bei Kindern unter 5 Jahren und Menschen jenseits der 70 erhöht. Da der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert, ist es für die Erkrankten wichtig, viel zu trinken.
Wie kann man sich gegen das Norovirus schützen?
Hygiene ist hier extrem wichtig, vor allem gründliches Händewaschen ist ein absolutes Muss. Auch Handtücher und Kleidung des Kranken sollten bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um die Viren abzutöten. Wer einen Erkrankten pflegt, sollte zudem Einweghandschuhe tragen und diese öfter am Tag wechseln.
Vorsicht ist auch nach Abklingen der Symptome geboten, wie das RKI anmerkt: Untersuchungen haben gezeigt, dass das Virus auch nach 7 bis 14 Tagen noch über den Stuhl ausgeschieden werden und bei mangelnder Hygiene zu einem erneuten Ausbruch führen kann.
Sind Norovirus-Ausbrüche bei Sportveranstaltungen etwas Besonderes?
Nein. So kam es während der Leichtathletik-WM in London 2017 bereits zu einem Ausbruch. Damals waren etwa 40 Menschen von der Infektion betroffen, darunter auch sieben deutsche Athleten und sechs Betreuer. Die Patienten wurden teilweise unter Quarantäne gestellt. (mgb) © dpa
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