Der Wäschekorb von Läuferinnen und Läufern füllt sich bekanntlich schnell mit gebrauchter – und müffeliger – Kleidung. So wird sie schonend sauber!
Die gute Nachricht: Das Waschen von Sportkleidung ist keine Raketenwissenschaft und erfordert kein ausschweifendes Sonderwissen. Wer das kleine Einmaleins des Wäschewaschens kennt, kommt deshalb auch mit Sportwäsche gut zurecht. Nachhilfe gefällig? Dann gibt es hier die Kurzanleitung für die gelungene Sportwäsche.
Wie wasche ich Sportkleidung richtig?
Sportwäsche sollte, wie "normale" Kleidung (also Alltagskleidung aus Baumwolle und Co.) auch, grob nach Material und Farbe sortiert werden. Für die Materialien bedeutet das: Kleidungsstücke aus Funktions-Kunststoffen wie Polyester oder Nylon, aus denen die meisten Sport-Teile bestehen, dürfen zusammen in einen Waschgang, auch bei verschiedenen Zusammensetzungen oder Beschaffenheiten.
Neben dem Sortieren nach Material empfiehlt sich ein Aufteilen nach Farbe. Das bedeutet nicht, dass es für alle Töne des Regenbogens eine einzelne Wäsche braucht, doch ein rein weißes T-Shirt sollte nicht unbedingt in einer Maschine mit viel dunkler Wäsche landen, da diese abfärben könnte. Wir empfehlen: Waschen Sie weiße Wäsche gesondert und teilen Sie die restliche Buntwäsche noch einmal grob in helle und dunkle Teile. So vermeiden Sie, dass helle Bekleidung nach und nach ihre Strahlkraft verliert.
Und wie ist das mit Merinowolle?
Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen: "Spezielle" Materialien, wie etwa Lyocell oder Merinowolle, sollten Sie separat waschen. Gerade bei Merinowolle (wie auch bei allen anderen feinen Wollarten) sollten Sie Vorsicht walten lassen. Die meisten Waschmaschinen verfügen im Menü über Woll-Waschgänge, die sich hier gut eignen. Falls Ihr Gerät keinen bietet, reicht auch ein Schonwaschgang bei 30 Grad mit möglichst niedriger Schleuderzahl.
Und was ist mit wasserfesten/ -abweisenden Materialien?
Eine weitere Ausnahme stellt wasserfeste oder -abweisende Bekleidung dar, etwa Regenjacken. Da diese Kleidungsstücke mit speziellen Beschichtungen imprägniert sind, sollten Sie ohnehin so selten wie möglich gewaschen werden. Und wenn, dann ebenfalls in einem kürzeren Schonwaschgang (30 Grad) – zusätzlich können Sie die Schleuderzahl an der Maschine herunterstellen, um die Kleidung zu schonen. Kleidungsstücke, deren Imprägnierung langsam nachlässt, können durch spezielle Waschmittel oder Imprägniersprays wieder wasserfester gemacht werden. Als Waschmittel empfiehlt sich zum Beispiel dieser Wäschezusatz von Nikwax, der einfach in die Wäsche hinzugegeben wird. Wer auf Imprägnierspray setzt, sollte Regenjacken und Co. vor der Behandlung übrigens ebenfalls erst in einem schonenden Programm waschen. Bei der anschließenden Behandlung frischen Produkte wie das Textile Guard Pro Spray von Fibertex die wasserabweisenden Eigenschaften von Membranen wieder auf.
Kann ich meine Sportkleidung mit normaler Kleidung waschen?
Da ein Großteil der Sportkleidung aus synthetischen Stoffen besteht, ist es grundsätzlich ratsam, die Sportwäsche getrennt von der Alltagskleidung zu waschen. Die robusten Kunststoff-Fasern und die meist empfindlicheren Stoffe von Alltagskleidung vertragen sich in der Waschmaschine nicht gut – die Rückstände aus der Synthetik-Kleidung können Baumwolle und Co. schaden, aber auch Funktionskleidung kann unter Umständen von Naturfasern in ihrer Struktur beschädigt werden.
Allerdings: Auch, wenn sich durch das Laufen mehr Sportwäsche ansammelt, reicht diese vielleicht dennoch nicht für häufige gesonderte Wäschen aus. Pro Einheit verschwitzt man schließlich nur ein einziges Outfit – kaum ausreichend für einen Waschgang. Die verschwitzten Teile allzu lange im Wäschekorb liegenzulassen, ist nicht ratsam: Nicht nur, dass sich unangenehme Gerüche breit machen, es wird auf Dauer auch schwieriger, den getrockneten Schweiß aus der Kleidung zu lösen.
Sollte sich die gemeinsame Wäsche also gelegentlich nicht vermeiden lassen, lohnen sich Waschnetze. Mit diesen kann die Sportwäsche von den normalen Teilen getrennt werden, und die Alltagskleidung wird in einer Wäsche mit Sport-Teilen vor zu viel Reibung mit den Synthetik-Stoffen geschützt. Außerdem filtern geeignete Netze Synthetikfasern, die sich von der Kleidung lösen, sodass diese nicht ins Abwasser und in die Umwelt gelangen. Diese "Guppyfriend"-Waschnetze des Herstellers Langbrett erfüllen diese Anforderungen und bieten Platz für so einige Kleidungsstücke.
Bei gemeinsamen Wäschen ist lediglich Vorsicht bei besonders verschmutzter, sprich stark müffelnder Sportkleidung geboten: Im Zweifel lohnt sich hier doch ein gesonderter Sport-Waschgang, um eventuell hartnäckige Gerüche nicht auf die Alltagskleidung zu übertragen.
Bei wie viel Grad sollte Sportkleidung gewaschen werden?
Bei der geeigneten Wassertemperatur für die Sportwäsche gehen die Meinungen auseinander – während die einen ihre Wäsche ausschließlich bei lauen 30 Grad waschen, warnen die anderen vor gemeinen Keimen, denen nur durch eine möglichst heiße Wäsche der Garaus gemacht werden kann. Insgesamt spricht einiges für das Waschen bei niedrigen Temperaturen: Zum einen ist kühleres Wasser schonender für die Fasern der Bekleidung, da es ihre Struktur weniger angreift (das gilt übrigens sowohl für Sport- als auch für Alltagskleidung). Zum anderen ist eine 30-Grad-Wäsche bei Verwendung eines geeigneten Waschmittels bewiesenermaßen ausreichend hygienisch. Und schließlich schont der Verzicht auf heiße Wäschen die Umwelt: Eine 60-Grad-Wäsche verbraucht weitaus weniger Energie als eine 30-Grad-Wäsche, selbst bei gleicher Dauer.
Wer es mit besonders hartnäckigen Gerüchen zu tun hat, die nach einer normalen Wäsche nicht verschwunden sind, sollte eher mit entsprechenden Produkten arbeiten, als die Temperatur des Waschgangs zu erhöhen. Dazu im nächsten Abschnitt mehr.
Mit welchem Waschmittel sollte ich meine Sportsachen waschen?
Verwenden Sie idealerweise ein Feinwaschmittel oder ein spezielles Produkt für Sportkleidung. Sauber wird Ihre Wäsche mit beiden Optionen problemlos, doch spezielle Sport-Waschmittel (wie das Base-Wash von Nikwax) bekämpfen Gerüche meist schon bei niedrigeren Temperaturen. Für Sportkleidung mit Merinowoll-Anteil sollten Woll-Waschpulver (z.B. das ökologische Woll-Pulver von Ecover) verwendet werden. Egal, ob Sie ein "normales" Waschmittel oder ein Sport-Produkt verwenden: Gelegentlich lohnt sich das Hinzugeben eines Hygienespülers für die Desinfektion der Bekleidung. Dies ist nicht bei jeder Wäsche erforderlich, kann aber zum Beispiel besonders hartnäckigen Gerüchen entgegenwirken.
Grundsätzlich gilt auch hier: Viele Wege führen zu sauberer Wäsche. Das eine Produkt, das als Nonplusultra für Sportwäsche gilt, gibt es deshalb nicht. Verzichten sollten sie aber definitiv auf Weichspüler – diese wirken sich schädlich auf die Fasern der Sportbekleidung aus und können ihre Lebensdauer deutlich verkürzen.
Muss ich Sportkleidung sofort nach dem Training waschen?
Um dauerhaft müffelnde Kleidung zu vermeiden, hilft tatsächlich die schnelle Wäsche. Liegen verschwitzte Teile lange im Wäschekorb, trocknet Schweiß ein und ist anschließend schwerer zu entfernen. Aber: Der Umwelt zuliebe sollte dennoch nicht nach jeder Einheit nur für ein Outfit die Waschmaschine angeschmissen werden. Als Übergangslösung zwischen dem Laufen und der Wäsche können die genutzten Teile zunächst auch mit lauem Wasser ausgespült und anschließend ausgelüftet werden. Oder man greift auf den "Eimer-Trick" zurück: Einige Stunden oder einen Tag lang kann Sportkleidung nämlich problemlos in einem Eimer mit kaltem Wasser einweichen, bevor es in die Wäsche geht. Bei besonders verschwitzter Wäsche können zwei Esslöffel Essig im Wassereimer zusätzlich Wunder gegen müffelnde Gerüche wirken.
Kann ich meine Laufschuhe auch in der Waschmaschine reinigen?
Die kurze Antwort: besser nicht. Die Schläge, die ein Laufschuh in der Wäschetrommel einsteckt, sowie auch die Inhaltsstoffe von Waschmitteln, können die hochwertigen Materialien eines Laufschuhs angreifen und schließlich ihre Funktionalität und ihre Lebensdauer einschränken. Mehr Infos zu diesem Thema, und Tipps für die sanfte Reinigung von Laufschuhen, gibt es in unserem gesonderten Artikel zur richtigen Laufschuh-Wäsche.
Wasch-Tipps für mehr Langlebigkeit
Zusätzlich zu den genannten "Wäsche-Faustregeln" gibt hier noch einige relevante Tipps für die gelungene Sport-Wäsche:
- Ziehen Sie Ihre Sportkleidung vor der Wäsche auf links. So verhindern Sie, dass Reißverschlüsse, aufgesetzte Applikationen und Co. an anderen Teilen reiben. Gleichzeitig wird die Außenseite der Kleidung geschützt.
- Druckknöpfe und Reißverschlüsse schließen, um Reibung und Beschädigungen zu vermeiden.
- Werfen Sie immer einen genauen Blick auf das Etikett der Kleidung: Hier geben einfache Symbole Hinweise zur geeigneten Pflege des Teils.
- Grundsätzlich ist das Waschen in Waschnetzen sinnvoll: Die Beutel verhindern das Ablösen von winzigen Fasern – das ist einerseits gut für die Langlebigkeit der Teile, andererseits vermindert es auch Mikroplastik im Abwasser.
- Falls der Schweißgeruch nach dem Waschvorgang nicht komplett verflogen ist, können Sie beim nächsten Waschgang entweder etwas weißen Essig oder eine Desinfektionsspülung hinzugeben. Beide Mittel neutralisieren Gerüche, wirken antibakteriell und schädigen das empfindliche Material der Funktionskleidung nicht.
- Der Trockner ist tabu! Trocknen Sie Ihre Sportwäsche immer durch Aufhängen im Haus oder an der frischen Luft – das ist deutlich schonender (für Umwelt und Bekleidung) und erhöht die Lebensdauer der Sport-Synthetik.
- Egal, ob Polyester, Baumwolle oder Merinowolle: Für alle Materialien lohnt sich das Herunterstellen der Schleuderzahl. Dadurch wird die Wäsche weniger umhergewirbelt, und sie kommt dennoch nicht viel nasser aus der Maschine.
Fazit: Schonend Waschen und Pflegehinweise beachten
Das Waschen von Sportkleidung ist letztendlicher simpler, als man vielleicht vermutet. Schonende Waschgänge bei niedriger Temperatur, milde Waschmittel und das Trennen der Bekleidung nach Material und Farbe sind die wichtigsten Grundsätze. Wer zusätzlich die Pflegehinweise auf dem Etikett beachtet, kann eigentlich nicht mehr so viel falsch machen. Also: Das war es mit müffelnder Sportbekleidung. © Runner’s World
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