Kleinkinder, die häufig mit dem Smartphone oder dem Computer spielen, neigen eher zu Verhaltensauffälligkeiten als andere. Und auch den umgekehrten Effekt gibt es laut einer Studie.
Der Konsum elektronischer Medien kann bei Vorschulkindern zu emotionalen und psychischen Verhaltensaufälligkeiten führen. Das ist ein Ergebnis der Life Child-Studie der Universität Leipzig, die am Mittwoch vorgestellt wurde.
Zugleich entdeckten die Forscher, dass Kinder, die mehr Probleme mit Gleichaltrigen haben, ein Jahr später häufiger elektronische Medien nutzen.
Über 500 Kinder untersucht
Vorschulkinder, die täglich Smartphone oder Computer nutzten, litten demnach ein Jahr später häufiger unter Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit als Kinder, die diese Medien nicht verwendeten, wie Studienleiterin Tanja Poulain erläuterte.
"Kinder ohne Medienkonsum haben vergleichsweise auch weniger emotionale Probleme." Für die Studie wurden 527 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren aus Leipzig und Umgebung untersucht.
Rat an Eltern: Konsum gering halten
"Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass verstärkter Medienkonsum ein Risiko darstellt, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln. Wiederum können Verhaltensauffälligkeiten auch zu einem vermehrten Konsum dieser Medien führen", sagte Poulain.
Die Leipziger Wissenschaftler raten, den Konsum elektronischer Medien äußerst gering zu halten und frühe Anzeichen von Verhaltensauffälligkeiten ernst zu nehmen.
Die Life Child-Studie ermöglicht es, die individuellen Entwicklungsverläufe der Kinder langfristig zu begleiten, da die Studienteilnehmer etwa einmal im Jahr zur Untersuchung in die Studienambulanz kommen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.