- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will ärmere Länder künftig besser mit Medikamenten für krebskranke Kinder versorgen.
- Weil Medikamente oftmals fehlen, sterben mehr als 70 Prozent der erkrankten Kinder.
- Bis im Jahr 2027 soll ich das nun grundlegend ändern.
Krebskranke Kinder in ärmeren Ländern sollen über eine neue globale Plattform künftig verlässlich mit geprüften Krebsmedikamenten versorgt werden. Hinter dem Programm stehen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderkrankenhaus St. Jude in Memphis in den USA, wie beide am Montag berichteten.
Rund 400.000 Minderjährige weltweit erkranken jedes Jahr an Krebs. Etwa neun von zehn von ihnen leben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen. Weil dort die nötigen Medikamente oft fehlen, liegen ihre Überlebenschancen bei weniger als 30 Prozent, während sie in reichen Ländern bei 80 Prozent liegen, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Etwa 100.000 krebskranke Kinder sterben im Jahr.
Das St. Jude-Krankenhaus stellt für sechs Jahre 200 Millionen Dollar (177 Millionen Euro) zur Verfügung. Bis 2027 sollen zunächst 120.000 Kinder in 50 Ländern versorgt werden. An der Pilotphase sollen bis 2023 zwölf Länder teilnehmen. Welche das sind, stand zunächst noch nicht fest.
Nur 29 Prozent der Betroffenen haben Zugang zu Medikamenten
Das Programm soll Regierungen bei der Auswahl der Medikamente und Behandlungspläne unterstützen. Ziel ist es auch, durch konsolidierte Bestellungen niedrigere Preise und eine verlässliche Belieferung zu erreichen. Ebenso soll Innovation gefördert und das Geschäft mit gefälschten Medikamenten unterbunden werden. Zudem sollen Familien unterstützt werden, die in manchen Ländern selbst für die Medikamente zahlen müssen und dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
In 96 Prozent der reichen Länder sind Krebsmedikamente in der Regel verfügbar. Unter den Ländern mit niedrigem Einkommen haben nur 29 Prozent verlässlichen Zugriff auf die nötigen Medikamente. © dpa
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