• Yoga werden immer wieder heilende Kräfte auf Körper und Geist nachgesagt.
  • Kann es auch bei einer ernsthaften Erkrankung wie einer Depression helfen?
  • Yoga kann zumindest die Behandlung einer Depression hilfreich begleiten. So geht es.

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In der Corona-Krise und der damit verbundenen Isolation ist das Thema Depression wieder stärker in den Fokus gerückt. Unabhängig davon ist die Thematik in unserer Leistungs- und Ellenbogengesellschaft zumindest auf dem Weg, endlich auch in der Gesellschaft als die ernsthafte Erkrankung wahrgenommen zu werden, die sie ist.

Medikamente und Psychotherapie sind oft unerlässlich, bringen jedoch leider nicht bei allen Patienten den gewünschten Erfolg. Ergänzend kann auch Yoga bei helfen, zumindest bei leichten depressiven Verstimmungen bis mittelschweren Depressionen.

Was soll Yoga bewirken?

Grundsätzlich kann der Weg zur Linderung einer Depression länger dauern, deshalb ist Durchhaltevermögen gefragt. Als Hauptziel lässt sich festhalten, aus einem Gefühl der Ohnmacht auszubrechen und wieder Handlungsfähigkeit zu erlangen.

Das yogische Konzept des Prana besagt, es sei möglich, leichte Depressionen mit neuer Energie und Zuversicht zu bekämpfen. Helfen können dabei nach dieser Lehre etwa:

  • Neben Natur-Erleben
  • Umgang mit liebevollen Wesen
  • Frisches Essen
  • Bewegung im Freien.

Sport im Allgemeinen kann das biochemische Gleichgewicht im Gehirn und somit das psychische Befinden positiv beeinflussen: Umgangssprachlich als "Glückshormone" bezeichnete Botenstoffe, wie zum Beispiel der Neurotransmitter Serotonin, werden durch sportliche Betätigung ausgeschüttet.

Bewusstes Atmen gegen Depressionen

Yoga kann dabei helfen, sich schrittweise zu öffnen. Dies sollte allerdings nur unter Anleitung eines qualifizierten Yoga-Therapeuten passieren, um Betroffene nicht emotional oder körperlich zu überfordern.

Empfehlenswert sind üblicherweise herzöffnende Yoga-Übungen, also Rückbeugen. Dabei ist der bewusste Einsatz des Atems unerlässlich. Auf das Einatmen folgt das Öffnen, auf das Ausatmen das Lösen. Die Rückbeugen sorgen für eine Intensivierung der Atmung. Dies ist die Basis, um wieder vitaler und energiegeladener durch den Alltag zu gehen. Zudem lösen die Übungen diverse Verspannungen, beispielsweise im Schulter- und Nackenbereich.

Zusätzlich sind leichte sowie fließende Bewegungen, auch Vinyasa genannt, zu empfehlen. Pranayama, Yoga-Atemübungen, können ebenfalls dabei helfen, Depressionen zu bekämpfen. Hierbei ist es für Betroffene eminent wichtig, seine Grenzen zu kennen und sich nicht selbst zu überfordern.

Wissenschaft: Yoga hilft

Die Wirksamkeit von Yoga gegen Depressionen erfährt ihre Bestätigung mittlerweile auch in der Wissenschaft. In einer länger zurückliegenden Studie der Boston University School of Medicine konnte nachgewiesen werden, dass Iyengar Yoga bei gesunden Menschen zu einer Verbesserung der Gemütslage führt. Zudem gelang es durch die Übungen, Ängste der Studien-Teilnehmer abzubauen. Studienleiter Chris Streeter sieht den Grund in einer gesteigerten Aktivität des parasympatischen Nervensystems.

Diese Annahmen wurden anschließend vom gleichen Studienleiter auch für depressive Menschen bestätigt: 34 Studien-Teilnehmer, auf zwei Gruppen verteilt, besuchten zwölf Wochen lang mehrere 90-minütige Therapie-Sitzungen. Diese bestanden aus einer Stunde Iyengar Yoga, zehn Minuten Entspannung sowie 20 Minuten Durchführung sogenannter "kohärenter" Atemübungen, ergänzt durch Hausaufgaben.

Eine Gruppe arbeitete mit einer hohen Intensität (drei Sitzungen pro Woche), die andere mit einer etwas geringeren Intensität (zwei Sitzungen pro Woche). In beiden Vergleichsgruppen ließ sich eine beachtliche Linderung der Depressionen nachweisen. Das gemessene Mittel fiel bei der Gruppe mit der hohen Intensität von einer mittelschweren Depression sogar unter den Schwellenwert, ab dem von depressiven Symptomen gesprochen wird. Darüber berichtete das "Ärzteblatt".

Spirituelle Yoga-Elemente

Für viele Depressive lohnt es sich zudem, sich auf spirituelles Yoga einzulassen, wohlgemerkt unter professioneller Anleitung. Mithilfe der "Achtsamkeit", der Fähigkeit, sowohl Emotionen als auch Gedanken und Körperlichkeit im Augenblick wahrzunehmen, ist es möglich, negative Gedanken, Gefühle oder tiefsitzende Selbstverurteilungen aufzulösen.

Durch tiefere Bewusstseins-Schichten zu dringen kann demnach zu Frieden und tiefer Ruhe führen. Im Yoga ist dies als Sat-Cit-Ananda bekannt, als Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit. Ergänzend ist auch Meditation eine Hilfe, um sich von mentalen Blockaden zu lösen. (tsch)

Verwendete Quellen:

  • Ärzteblatt: "Yoga und kontrollierte Atmung lindern Depression in Studie"
  • Stress-Auszeit: "Yoga bei Depression"
  • Stress-Auszeit: "Achtsamkeit lernen: Bedeutung von Achtsamkeit im Alltag"
  • Asanayoga: "5 Wege, wie Yoga gegen Depression hilft" Yoga bei Ganzwunderbar: "Depressionen - Wie kann mir Yoga helfen?"
  • Yogaeasy: "5 Yoga-Übungen gegen depressive Stimmung"
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