Tiefenentspannung pur verspricht Yoga Nidra allen, die sich auf den meditativen Yoga-Stil einlassen. Nicht umsonst wird die Methode auch als Schlaf-Meditation bezeichnet. Denn statt schweißtreibender Verrenkungen brauchen Sie hier nur eines zu tun: sich hinlegen.

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Was ist Yoga Nidra?

Yoga Nidra heißt übersetzt so viel wie "Schlaf des Yoga". Der Yoga-Stil verbindet laut Definition Meditation und Schlaf und führt dadurch zu einer Tiefenentspannung, die Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten ermöglichen soll.

Schon Patanjali, der Urvater des Yoga, lehrte die Meditationstechnik, die ihren Ursprung im Tantra hat, als Teil seiner Yoga-Philosophie. Weiterentwickelt wurde die Methode in den 1970er-Jahren von Swami Satyananda Saraswati, einem indischen Mönch.

Der stellte eher durch Zufall fest, dass wir im Schlaf ein Rest-Bewusstsein haben, das Reize von außen aufnehmen und Informationen verarbeiten kann. Studien belegen tatsächlich, dass sich der Körper beim Yoga Nidra im sogenannten Alpha-Zustand befindet, dem Zustand zwischen Wachen und Schlafen.

Nachdem jahrzehntelang dynamische Yoga-Stile die westliche Welt erobert haben, die den Fokus auf die körperlichen Asanas legen, findet Yoga Nidra in Zeiten von Stress, Hektik und Überforderung immer mehr Anhänger, die durch Yoga Achtsamkeit und Meditation üben wollen.

Obwohl es für Außenstehende so aussehen mag, als würde man im Yoga Nidra nur daliegen, steckt tatsächlich eine spezielle Technik dahinter. Ziel ist es, ohne großen körperlichen Einsatz zu regenerieren und zu entspannen.

Für wen ist Yoga Nidra geeignet?

Yoga Nidra ist für jeden geeignet, der sich eine halbe Stunde lang ruhig und regungslos auf den Boden legen kann und all seine Anspannung loslassen möchte. Denn die Entspannungstechnik baut Stress ab, beruhigt die Atmung und fördert die Entspannung.

Da die Meditation unter Anleitung stattfindet, eignet sich Yoga Nidra für all jene besonders gut, die bei anderen Meditationstechniken nicht die nötige Ruhe finden und den Geist auf eigene Faust nur schwer abstellen können. Sogar Kinder kommen durch das Vorlesen von Entspannungstexten in der Meditation zur Ruhe.

Obwohl sich hinlegen und nichts tun recht einfach anhört, kann eine Mediationseinheit zur Herausforderung werden. Denn Anfänger müssen sich erst an die Ruhe gewöhnen und lernen, den Geist abzuschalten. Doch wer sich auf den Yoga-Stil einlässt, kann von der Wirkung auf Körper und Geist profitieren. Schon 20 Minuten Yoga Nidra Übungen täglich sollen dafür ausreichen.

Frauen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren finden im Yoga Nidra ebenfalls eine gute Entspannungsmöglichkeit. Schwangere können sich durch die Meditation auf die Geburt vorbereiten. Die Atmung und das Erspüren des eigenen Körpers kann außerdem Wechseljahresbeschwerden reduzieren und in der Phase der hormonellen Umstellung ausgleichend wirken.

Wie läuft Yoga Nidra ab?

Yoga Nidra ist eine geführte Meditation, das heißt, der Lehrer gibt eine Anleitung, die meist durch Texte und Musik unterstützt wird. Die Meditationsposition ist die Totenstellung, im Sanskrit "Savasana" genannt. Dazu legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden, legen die Beine hüftbreit geöffnet entspannt ab, die Arme liegen im 45-Grad-Winkel mit den Handflächen nach oben neben dem Körper, die Augen sind geschlossen.

Jetzt müssen Sie sich einfach nur von der Stimme der Lehrerin oder des Lehrers leiten lassen, die Sie in sieben Schritten in die Tiefenentspannung hinein und auch wieder hinausführt. Eine der Übungen ist beispielsweise der Bodyscan, bei dem man den eigenen Körper von oben bis unten "abscannt" und Achtsamkeit für die Emotionen und Bedürfnisse des Körpers entwickelt. Hier wird jedes Körperteil einzeln in Gedanken erspürt.

Während der Meditation sollten Sie nicht komplett ins Land der Träume sinken. Ziel ist der Bewusstseinszustand kurz vor dem Einschlafen. Dennoch passiert es vielen, dass sie während der Praxis schlafen. Das ist ein Zeichen, dass der Körper völlig erschöpft ist und seinen Schlaf fordert. Doch mit mehr Übung gelingt es immer besser, den Körper zwar zu entspannen, den Geist aber noch aktiv sein zu lassen.

Was ist die Wirkung von Yoga Nidra?

Ziel von Yoga Nidra ist die vollkommene Ausgeglichenheit zwischen Körper und Geist. Wer Erfahrungen mit der Schlaf-Meditation gemacht hat, wird an sich selbst Veränderungen feststellen, sowohl am Körper als auch an der Psyche.

Denn Yoga Nidra setzt Prozesse in Gang, die neue Erkenntnisse über den eigenen Charakter oder die Welt zu Tage fördern können. Tiefsitzende, unterdrückte Emotionen können plötzlich durchbrechen, Erlebnisse aus der Vergangenheit werden verarbeitet und führen zu einer neuen Sicht auf die Dinge, die das weitere Verhalten im Alltag beeinflussen kann.

Emotionale Blockaden lösen sich auf und machen den Weg frei für ein glückliches Leben durch

  • mehr Entspannung
  • schnellere Regeneration
  • besseren Schlaf
  • Senkung des Blutdrucks
  • Abbau von Stress
  • bessere Konzentrationsfähigkeit

Das liegt unter anderem daran, dass durch Yoga Nidra mehr Serotonin ausgeschüttet wird, das Glückshormon, das auch zur Bildung des Schlafhormons Melatonin benötigt wird.

Verwendete Quellen:

  • Yoga Nidra Anleitung: "Yoga Nidra - die unglaublichen Wirkungen auf Körper, Geist & Seele"
  • Wiki Yoga Vidya: "Yoga Nidra"
  • Yoga Me Home: "Yoga Nidra: Das Entspannungswunder"

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