Laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts sind Privathaushalte die Orte der meisten Coronavirus-Übertragungen. Schulen hingegen spielen bisher kaum eine Rolle bei den Infektionen.
Privathaushalte und Altenheime sind laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Allerdings gab es bei einem Ausbruch zu Hause im Schnitt nur jeweils 3,2 Infizierte - die Übertragung fand also wohl nur auf weitere Familienmitglieder statt.
Die zweitmeisten Corona-Ausbrüche gehen laut RKI auf Alten- und Pflegeheime zurück. In diesen Einrichtungen steckten sich bei bei einem Ausbruch aber im Schnitt fast 19 Personen an. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr demnach beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim - im Schnitt wurden 21 Fälle pro Ausbruch erfasst, so viele wie nirgends sonst.
Schulen spielen der RKI-Studie zufolge - bislang zumindest - keine Rolle bei den Infektionen. Das RKI ordnet ihnen nur 31 Ausbrüche und 150 Infektionen zu. Auch Restaurants, Hotels oder Büros sind bislang Nebenschauplätze. Ausbrüche in der Bahn lassen sich laut RKI nur schwer ermitteln, da die Identität eines Kontaktes kaum nachvollziehbar sei.
RKI: Ausbrüche im häuslichen Umfeld sehr häufig"
"Neben einzelnen spektakulären und bundesweit bekannt gewordenen großen Ausbrüchen sind es insbesondere Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld, die nicht unbedingt zu vielen Folgefällen führen und nur wenige Fälle pro Ausbruch aufweisen, aber offensichtlich sehr häufig vorkommen", heißt es in dem RKI-Papier.
"Gemeinsames Wohnen auch im Alten- und Pflegeheim scheint häufig zu Übertragungen zu führen, deutlich weniger jedoch Situationen im Freien, wie fehlende Ausbrüche in Tierparks und Zoos beziehungsweise nur drei Fälle beim Picknick nahelegen."
Zahlen der Neuinfektionen steigen seit Ende Juli wieder an
Das RKI weist darauf hin, dass nicht bei allen erfassten Fällen die Quellensuche der Infektion ganz sicher verlaufen ist. Den Angaben liegen laut RKI lediglich etwa 27 Prozent aller Infektionen zugrunde, die einem konkreten Ausbruchsort zugeordnet werden konnten.
Seit Ende Juli steigen die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland wieder an. Wie es am Samstagmorgen vom RKI hieß, habe die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland die Schwelle von 2.000 überschritten und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. (dpa/lh)
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