Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: Um etwa die Gefahr von häuslicher Gewalt während der Corona-Krise zu senken, verbietet die Regierung der grönländischen Hauptstadt Nuuk jetzt den Ausschank und Verkauf von alkoholischen Getränken.

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Grönland führt auch aus Sorge vor Gewalt gegen Kinder während der Corona-Krise ein vorübergehendes Alkoholverbot ein. Die Maßnahme gilt umgehend und bis zum 15. April für die Hauptstadt Nuuk sowie die nahe gelegenen Siedlungen Kapisillit und Qeqertarsuatsiaat, wie die grönländische Regierung am Wochenende mitteilte.

In der besonderen Situation müssten viele Vorkehrungen getroffen werden, um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden, erklärte Regierungschef Kim Kielsen. "Der Kern meines Beschlusses ist aber, dass Kinder beschützt werden. Sie sollen ein sicheres Zuhause haben." Hinzu komme, dass Menschen unter Alkoholeinfluss weniger aufmerksam seien, was letztlich das Infektionsrisiko erhöhe.

Ab 2,25 Prozent ist Schluss

Gemäß den Auflagen von Kielsen dürfen in der Hauptstadtregion keine Getränke mit einem Alkoholgehalt jenseits von 2,25 Prozent ausgeschenkt werden. Es ist auch nicht mehr möglich, Alkohol im Laden zu kaufen.

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Grönland ist weitgehend unabhängig, zählt offiziell aber zum Königreich Dänemark. Auf der größten Insel der Erde leben rund 55.000 Menschen, davon ein knappes Drittel in Nuuk. Bislang sind in Grönland nach Angaben der dänischen Gesundheitsbehörde zehn Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben ist dort bislang niemand an Covid-19. Grönland hatte seine Grenzen parallel mit Dänemark am 14. März für Ausländer geschlossen, zwei Tage später wurde der erste Infektionsfall bekannt. (best/dpa)

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