• Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nähert sich dem Wert 35.
  • Dieser war lange Zeit eine entscheidende Schwelle für Corona-Einschränkungen oder -Lockerungen.
  • Vorerst sollen laut dem Bund-Länder-Beschluss von Dienstag "alle Indikatoren" beobachtet werden – der altbekannte Grenzwert ist aber nicht bedeutungslos geworden.

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Viel fehlt nicht mehr, und der Grenzwert ist erneut überschritten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 30,1. Diese gibt die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an.

Am Vortag betrug der Wert 27,6, vor einer Woche lag er noch bei 20,4 – die Tendenz ist eindeutig. Vor allem der Inzidenzwert 35 war in der Pandemie bisher eine der zentralen Grundlagen für viele Corona-Einschränkungen und für deren Aufhebung, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse.

Künftig sollen "alle Indikatoren" berücksichtigt werde, neben der Inzidenz also weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen oder Impfquote. Bund und Länder vertagten aber bei ihrem Treffen am Dienstag konkrete Beschlüsse aus den Diskussionen, neben der Zahl der Neuinfektionen auch weitere Faktoren bei Auslöseschwellen von Corona-Maßnahmen einzubeziehen.

Das heißt aber nicht, dass der frühere Grenzwert plötzlich völlig bedeutungslos geworden ist. Denn auch in dem am Dienstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten verabschiedeten Beschlusspapier wird auf die 35er-Inzidenz verwiesen.

Warum die 35er-Inzidenz für Fußball-Fans wichtig ist

Demnach kann die "3G"-Regel, wonach bestimmte Bereiche nur für Geimpfte, Genesene und Getestete zugänglich sind, dann ausgesetzt werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis "stabil" unter 35 liegt oder ein anderes Warnsystem eines Bundeslandes ein vergleichbar niedriges Infektionsgeschehen anzeigt.

Umgekehrt heißt das: In Kiel, Mönchengladbach oder Bonn sowie in fast hundert anderen Städten und Landkreisen, die bereits die 35er-Marke überschritten haben, gibt es keine Ausnahmen mehr von der "3G"-Regel. Bundesweit dürfte das in den kommenden Tagen zunehmend weitere Regionen treffen.

Auch für Fußball-Fans ist die 35er-Inzidenz von Bedeutung: Liegt die Inzidenz stabil über der Schwelle, dürfen unter Umständen weniger Zuschauer in die Stadien und es gelten weitere Einschränkungen, die jeweils vor Ort entschieden werden – genauso wie Ausnahmegenehmigungen für die Profi-Clubs.

An Sportgroßveranstaltungen dürfen bis zu einer Inzidenz von 35 bis zu 25.000 Zuschauer teilnehmen, allerdings maximal die Hälfte der Gesamtkapazität. Diese Regelung hatten Merkel und die Länder am Dienstag bestätigt. (dpa/afp/mf)

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