In der chinesischen Hauptstadt, wo sich das Coronavirus auf dem Xinfadi-Markt verbreitet hat, werden 27 weitere Infizierte entdeckt. Mit strengen Maßnahmen versuchen die Behörden nun, den Ausbruch einzudämmen.

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Im Kampf gegen den neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt die zweithöchste Gefahrenstufe ausgerufen. Wie die Stadtregierung am Dienstag mitteilte, werden Ein- und Ausreisen ab sofort wieder streng kontrolliert. Zudem sollen Schüler laut der Ankündigung ab Mittwoch nicht mehr in die Schulen zurückkehren und stattdessen Online unterrichtet werden. Unternehmen wurden aufgerufen, Teile ihrer Belegschaft aus dem Home Office arbeiten zu lassen.

Zuvor hatte die Pekinger Gesundheitskommission mitgeteilt, dass in der Stadt 27 neue Infektionen nachgewiesen wurden. Vier Infizierte meldete Pekings Nachbarprovinz Hebei, eine weitere lokale Erkrankung gab es nach offiziellen Angaben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Zudem wurden landesweit acht "importierte Fälle" gemeldet, die bei Reisenden aus dem Ausland erkannt wurden.

China: Angst vor einer neuen Virus-Welle

Nachdem China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet hatte, kam es vergangene Woche auf dem Großmarkt Xinfadi in der chinesischen Hauptstadt zu einem neuen Ausbruch, was Ängste vor einer neuen Virus-Welle schürte. Seit vergangenem Donnerstag meldete Peking bereits 106 neue Infektionen.

Wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete, verhängten bis Dienstag 29 Nachbarschaften in der Stadt strenge Ein- und Ausgangskontrollen. Einige Wohngebiete wurden komplett abgeschottet. Verschärft wurden auch die Kontrollen für Reisende, die die Stadt verlassen wollen.

Bewohner aus Gegenden von Peking, in denen das Risiko als "mittel" oder "hoch" eingestuft wurde, sollen die Stadt nicht mehr verlassen, um zu verhindern, dass sich der neue Ausbruch auf andere Teile des Landes ausweitet. Wer Peking in den letzten Tagen verlassen hat, muss sich so bald wie möglich bei den örtlichen Gesundheitsämtern melden. Begrenzt wurde auch die maximal erlaubte Anzahl von Fahrgästen in Bussen, Zügen und U-Bahnen. Masken müssen wieder getragen werden. Die Behörden forderten Schulen auf, Heimunterricht zu ermöglichen.

Mehr als 200 Märkte desinfiziert

Peking befinde sich in einer "kritischen Situation", sagte Cai Qi, Parteichef der chinesischen Hauptstadt, laut Staatssender CCTV am Montag. Prävention und Bekämpfung hätten nun oberste Priorität für die Stadt.

Die Behörden ordneten auch die Inspektion von Märkten für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Restaurants und Kantinen an. Mehr als 200 Märkte wurden demnach bereits desinfiziert. Cai Qi versprach, dass die Stadt die Versorgung ihrer Bürger garantiere und dafür sorgen werde, dass die Preise stabil bleiben. Händler, die die Preise änderten, würden bestraft.

Der Xinfadi-Markt lieferte vor seiner Schließung rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts für die 20-Millionen-Metropole. Der Direktor des Marktes sowie zwei Beamte der Pekinger Lokalregierung mussten infolge des Ausbruchs ihre Posten räumen. (dpa/fra)

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