Knappes Gut, hilfreiches Accessoire oder Pflichtkleidungsstück - über Masken wird in der Corona-Krise immer wieder diskutiert. Aber was nutzen die einzelnen Maskentypen?

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Das Robert-Koch-Institut hat in der Coronakrise seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz geändert: Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könnte das das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern, hieß es auf der Internetseite der Bundesbehörde.

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Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht. Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.

Ansteckungsrisiko könnte durch Masken verringert werden

Nicht jeder, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, bemerke das auch, hieß es. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben.

Regeln zum Husten- und Niesen, zur Händehygiene und zum Mindestabstand sollten auch mit Masken weiterhin eingehalten werden. Außerdem gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schützt.

Das RKI bezieht sich in seiner neuen Einschätzung auf sogenannten Mund-Nasen-Schutz und auf Behelfsmasken aus Stoff.

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Verschiedenen Schutzmasken im Überblick

Selbstgemachte Masken: Im Netz kursieren zahlreiche Schnittmuster und Faltanleitungen für einen selbstgemachten Mundschutz - oder auch "Community Mask" genannt. Das ist besonders vor dem Hintergrund der Knappheit medizinischer Masken eine kluge Idee, sagte der Virologe Christian Drosten dem NDR.

Die Schutzeigenschaften hängen aber stark von Material und Nutzung ab: Fest gewebte sind besser geeignet als leicht gewebte Stoffe. Eine wissenschaftlich nachgewiesene Schutzwirkung haben die Masken aber nicht.

Es wird aber vermutet, dass sie das Risiko einer Ansteckung verringern, weil sie den Tröpfchenauswurf reduzieren und das Bewusstsein für achtsamen Umgang mit sich und anderen unterstützen können. Hygienevorschriften und Abstandsregeln sollten trotzdem eingehalten werden.

Mund-Nasen-Schutz: Auch diese Masken dienen vor allem dem Schutz von Mitmenschen. In medizinischen Einrichtungen sind sie derzeit häufig knapp.

Der sogenannte Mund-Nasen-Schutz fängt ebenfalls Flüssigkeitsspritzer und Tröpfchen in der Ausatemluft der tragenden Person ab. So kann das Risiko, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken, verringert werden.Den Träger können sie auch vor größeren Tröpfchen aus der Umgebung schützen.

Einen ausreichenden Schutz vor Viren und Bakterien bieten auch sie nicht, weil die Masken nicht abschließend auf dem Gesicht sitzen. So können etwa kleine Tröpfchen in der Luft eingeatmet werden. Auch mit diesen Masken gelten also weiter die Regeln für Händehygiene und Sicherheitsabstand.

FFP-Masken: Die Abkürzung FFP steht für Filtering Face Piece - also etwa filternder Gesichtsschutz. Sie werden in drei Klassen unterschieden: 1, 2 und 3.

Sie schützen in unterschiedlichen Graden vor festen und flüssigen Partikeln, wobei 3 die höchste Schutzklasse darstellt. Um sich vor Corona-Viren zu schützen, empfehlen Experten Masken der Klasse 2 und 3. Weil der Filter einer FFP-3-Maske sehr dicht ist, fällt das Atmen damit schwer. Die Maske kann daher nur für kurze Zeiträume getragen werden.

Medizinische Masken nur für Klinikpersonal

Die medizinischen Masken - inklusive der OP-Masken - sind derzeit häufig knapp. Viele Experten plädieren aus diesem Grund dafür, diese Schutzmasken primär Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen vorzubehalten.

Umfrage: Mehrheit für Maskenpflicht

Die Mehrheit der Bundesbürger hält die Einführung einer Schutzmaskenpflicht einer Umfrage zufolge für richtig. 57 Prozent der Befragten sind dafür, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der nächsten Zeit beim Einkaufen oder im Nahverkehr verpflichtend zu machen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Erhebung hervorgeht, die RTL und ntv in Auftrag gegeben hatten. Besonders hoch war die Zustimmung demnach unter Frauen und älteren Menschen.

Nur gut ein Viertel der Befragten glaubt hingegen, dass man selbst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt ist, wenn man eine selbstgenähte Maske trägt oder sich ein Tuch oder einen Schal vors Gesicht bindet. (lag/ash/dpa)

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