- Nach wochenlangen Verhandlungen einigen sich das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten auf die Einführung eines europaweiten Impfzertifikats.
- Das digital lesbare Dokument soll ab Ende Juni EU-weit Reisen erleichtern.
- Neben Angaben zu Impfungen soll es auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.
Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen COVID-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend in Brüssel mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen in der EU. Portugal hat derzeit turnusgemäß den Vorsitz der EU-Länder inne.
Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordere.
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Zertifikat soll ab Ende Juni EU-weit Reisen erleichtern
Noch ist unklar, wann genau das europäische Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es noch am Anfang der Woche, man gehe aktuell davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne "in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals", also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden. Das digital lesbare Dokument soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.
CDU-Gesundheitspolitiker Peter Liese wies in einer Stellungnahme darauf hin, die Einführung des Zertifikats sei für den 1. Juli geplant. Die Mitgliedstaaten erhielten zudem eine sechswöchige Übergangsfrist. Auch wenn es Deutschland nicht rechtzeitig schaffe, den elektronischen Impfnachweis einzuführen, bleibe der gelbe Impfpass gültig, sagte Liese.
In vielen Ländern ist es bereits jetzt schon möglich einzureisen, ohne in Quarantäne zu müssen. In Griechenland etwa muss lediglich eine abgeschlossene Impfung oder ein höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgewiesen werden. Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen seit Mittwoch die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. Auch in Italien besteht keine Pflicht zur Isolation mehr - die Behörden verlangen aber weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis bei Ankunft. (ash/dpa)
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