- Ob das im Sinne des Gerichts war? Das vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre auf Mallorca hat zu größeren Menschenansammlungen geführt.
- Beobachter sprechen von einer "Machtdemonstration des Partyvolks".
- Die Polizei ist vor Ort, kann aber wenig ausrichten.
Urlauber und Einheimische auf Mallorca haben in der Nacht zum Freitag das von der Justiz angeordnete vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre feuchtfröhlich gefeiert.
Wie auf Aufnahmen des TV-Senders IB3 zu sehen ist, kam es an der Playa de Palma zu Trinkgelagen und größeren Menschenansammlungen.
Eigentlich sollte die nächtliche Ausgangssperre auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Baleareninsel erst in der Nacht zu Sonntag enden.
Sperrstunde und Kontaktbeschränkung gesetzeswidrig
Doch Spaniens Oberster Gerichtshof hatte die Sperrstunde sowie die Beschränkung der Personenzahl bei privaten Treffen am Donnerstag für gesetzwidrig erklärt. Beide Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie waren sofort außer Kraft gesetzt
Hunderte Menschen versammelten sich am Balneario 6, dem berüchtigten Ballermann, aber auch in der britischen Urlauberhochburg Magaluf zu großen Partys mit viel Alkohol.
Wie die Fernsehbilder zeigen, wurden weder Mindestabstand noch die weiterhin geltende Maskenpflicht groß eingehalten. Die Polizei traf kurz nach Mitternacht ein, schritt aber kaum ein. Die meisten Feiernden ließen sich von dem Blaulicht der Streifenwagen ohnehin nicht stören.
"Machtdemonstration des Partyvolks"
Es "war eine Machtdemonstration des Partyvolks", kommentierte der Ballermann-Experte Ingo Wohlfeil in der "Mallorca Zeitung" und äußerte die Befürchtung, dass die Bilder in Deutschland auf Kritik stoßen könnten.
Bereits im vergangenen August hatten Bilder von wilden Partys an der Playa de Palma Unmut in der Bundesregierung ausgelöst, die die Balearen-Politiker dazu zwang, die sogenannte Bier- und Schinkenstraße zu schließen. Die Polizei kündigte für das Wochenende bereits schärfere Kontrollen an.
Die Corona-Zahlen sind auch in Spanien angesichts der voranschreitenden Impfkampagne kontinuierlich zurückgegangen. Sie stagnieren bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von derzeit landesweit etwa 55. Auf den Balearen beträgt die Inzidenz sogar nur 19. (hub/dpa)
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