An einem Strand an der australischen Westküste sind etwa 160 Wale gestrandet. Ein Experte spricht von einer schrecklichen Situation, die Ursache für solche Massenstrandungen ist bislang unklar.

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An einem Strand an der australischen Westküste sind etwa 160 Grindwale gestrandet. Nach Angaben der Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA) gerieten die Meeressäuger am Donnerstag nahe der Kleinstadt Dunsborough 250 Kilometer südlich von Perth in flachem Gewässer in Not. Bis zum Mittag (Ortszeit) seien fast 30 Tiere verendet, zitierte der Sender ABC eine DBCA-Sprecherin.

100 Grindwale gerettet

100 Meeressäuger seien aber mittlerweile wieder in tieferen Gewässern, teilte die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA) am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mit. Helfer in Booten versuchten sie daran zu hindern, erneut in Richtung Küste zu schwimmen. "Wir sind mit Schiffen und einem Sichtungs-Flugzeug im Einsatz, das alle paar Stunden verfolgt, wo sich die Tiere befinden", sagte eine DBCA-Sprecherin. "So weit, so gut." Zahlreiche Tierschützer und Anwohner waren seit dem Morgen an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten.

Es handele sich um vier Gruppen von Walen, die über eine Strecke von 500 Metern an dem Strand lägen. "Basierend auf früheren Strandungen dieser Walart, beispielsweise am Cheynes Beach in der Nähe von Albany im letzten Jahr, führen solche Ereignisse in der Regel dazu, dass die gestrandeten Tiere eingeschläfert werden müssen, was die humanste Lösung ist", teilte der Parks and Wildlife Service des Bundesstaates Western Australia auf Facebook mit.

Tierschützer und Anwohner versuchen Wale zu retten

Mit Booten versuchten Einsatzkräfte derweil, eine weitere Gruppe von etwa 20 Grindwalen (auch Pilotwale genannt) davon abzuhalten, ebenfalls zu stranden. Etwas weiter von der Küste entfernt befinde sich zudem eine weitere Herde von etwa 110 Walen in tieferem Wasser.

Zahlreiche Tierschützer und Anwohner seien an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten, berichteten Medien. Die Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, sich den Walen nur unter Anleitung von Experten zu nähern.

"Wir wissen, dass die Menschen helfen wollen, aber wir haben sie gebeten, nicht zu versuchen, die Tiere ohne Anweisung des DBCA-Personals zu retten, da dies zu weiteren Verletzungen und Stress für die Tiere führen und eine koordinierte Rettungsaktion behindern könnte", schrieben die Behörden. Bei Massenstrandungen von Walen habe zudem die Sicherheit der Menschen immer höchste Priorität.

Ursache für Massenstrandungen unklar

Die Situation sei schrecklich sagte der Meeresexperte Ian Wiese, der vor Ort war, Radio ABC Perth. "Es gibt viele Theorien auf der ganzen Welt, aber niemand konnte bisher wirklich eine Ursache für die Massenstrandungen von Walen finden."

In der gleichen Region war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320 Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere gerettet werden. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung. Im vergangenen Jahr waren am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany fast 100 Grindwale gestrandet. Keines der Tiere überlebte. Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. (dpa/aks)

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