Tag der Erinnerung an das Grubenunglück von Lengede: Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einer Gedenkfeier ist am Dienstag in der niedersächsischen Gemeinde an das Bergbau-Unglück von 1963 erinnert worden. Der Tag solle im Zeichen des Erinnerns an die Toten, die Geretteten und die vielen Helfer stehen, sagte Pastorin Femke Beckert. Das Geschehen von damals sei als "Wunder", aber auch als "Wunde" von Lengede in das kollektive Gedächtnis eingegangen.

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Bürgermeisterin Maren Wegener verlas in der voll besetzten Kirche die Namen der 29 Opfer. "Ich freue mich, heute zum 60. Mal meinen zweiten Geburtstag feiern zu dürfen", sagte Adolf Herbst bei der anschließenden Gedenkfeier am Ort des Geschehens. Herbst ist mittlerweile 80 Jahre alt und der letzte noch lebende Gerettete. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hob in seiner Rede die "sagenhafte Sturheit der Bergleute" hervor, die sich geweigert hätten aufzugeben.

Beim Unglück von Lengede im Schacht "Mathilde" der Eisenerzgrube 1963 waren 129 Männer unter Tage, als ein Klärteich einbrach und bis zu 500 000 Kubikmeter Wasser und Schlamm in die Grube strömten. 79 Kumpel konnten sich schnell retten, sieben Bergleute gelangten am nächsten Tag ins Freie. Am 1. November konnten drei weitere Vermisste aus einer Luftblase gerettet werden. Die Rettung von elf Eingeschlossenen am 7. November, 14 Tage nach dem Einbruch, wurde als "Wunder von Lengede" bekannt.  © dpa

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