Eine in El Salvador wegen Abtreibung angeklagte Frau ist freigesprochen worden. Die 21-Jährige sei vom Vorwurf des Mordes an dem neugeborenen Kind freigesprochen worden, teilte die Frauenrechtsorganisation "Las 17 y más" am Montag mit.
In einem ersten Prozess war die Frau zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof des mittelamerikanischen Landes hob das Urteil aber auf und ordnete einen neuen Prozess an.
Die Frau hatte 2016 in der 32. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erlitten. Das erste Gericht hatte dies als Abtreibung gewertet, die in El Salvador von den Ermittlungsbehörden häufig wie Mord behandelt wird.
Strenge Anti-Abtreibungsgesetze
"Das ist ein wichtiger Sieg für die Rechte der Frauen in El Salvador", sagte die Amerika-Chefin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Erika Guevara-Rosas. "Es zeigt, dass keine Frau fälschlicherweise des Mordes beschuldigt werden sollte, nur weil sie eine Fehlgeburt erleidet."
El Salvador gehört zu den Ländern mit den strengsten Anti-Abtreibungsgesetzen. Schwangerschaftsabbrüche sind dort grundsätzlich untersagt, auch nach Vergewaltigungen oder bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter. Abtreibungen werden mit langen Freiheitsstrafen geahndet. © dpa
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