Erneut hat ein schwerer Anschlag Afghanistan erschüttet. Bei einem Luftangriff auf eine Hochzeit in der Provinz Helmand sind vermutlich 40 Menschen getötet worden. Über die Attentäter herrscht bislang noch Unklarheit. Der Provinzrat und Senator sprechen von ausschließlich zivilen Opfern.

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Bei einem Luftangriff auf eine Hochzeitsfeier sind in der afghanischen Provinz Helmand offenbar 40 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder. Das teilten am Montag übereinstimmend Regionalvertreter vor Ort und Anwohner mit.

Wer den Luftangriff verübte, war zunächst nicht klar. Das Verteidigungsministerium in Kabul erklärte, es werde die Ergebnisse seiner Untersuchung zu dem Vorfall veröffentlichen, der sich im Bezirk Musa Kala ereignet habe.

Widersprüchliche Angaben über Todesopfer und Attentäter

Die Zahl der Toten wurde übereinstimmend von Madschid Achundsada vom Provinzrat in Helmand und dem Senator Mohammed Achundsa mitgeteilt. Achundsada sagte, bei den Toten handele es sich ausschließlich um Zivilisten - ebenso wie bei den 18 Verletzten. Nach Achundsadas Aussagen wurde der Luftangriff von ausländischen und afghanischen Streitkräften verübt.

Der Gouverneur von Helmand sagte, der Luftangriff sei von "afghanischen Spezialkräften" ausgeführt worden, es seien 14 Taliban-Kämpfer und sechs Ausländer getötet worden. Berichte über getötete Zivilisten würden geprüft.

Die afghanischen Streitkräfte verfügen kaum über Kapazitäten für Luftangriffe. Meistens werden solche Angriffe von den US-Streitkräften zur Unterstützung der afghanischen Einheiten ausgeführt. Die von den USA geführte Nato-Mission "Resolute Support" wollte zu dem Angriff zunächst nicht Stellung nehmen. (sus/afp)

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