Nach Jahren kräftiger Mietsteigerungen verzeichnen Immobilienexperten eine Atempause für Wohnungssuchende. Im ersten Quartal sanken die Neuvertragsmieten im bundesdeutschen Schnitt erstmals seit 2005 leicht, wie der Immobilienspezialist F+B am Mittwoch in Hamburg mitteilte.
Gemessen am Schlussquartal 2018 fielen demnach die Mieten in neu abgeschlossenen Verträgen um 0,3 Prozent. Auch in Metropolen wie München habe es Rückgänge gegeben, so das Forschungsinstitut, das Daten für Mietspiegel erstellt und Städte und Gemeinden berät. Ob sich der Trend verfestige, sei aber unklar, sagte Geschäftsführer Bernd Leutner.
Zuwächse bei bestehenden Mietverträgen
Gemessen am ersten Quartal 2018 kletterten die Neuvertragsmieten, die die aktuelle Richtung am Immobilienmarkt signalisieren, indes weiter um 2,0 Prozent. Bei bestehenden Mietverträgen gab es ebenfalls Zuwächse: Sie stiegen von Januar bis März 2019 gemessen am Vorquartal leicht um 0,4 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,4 Prozent.
Hier sei eine sinkende Umzugsbereitschaft der Mieter zu erkennen, sagte Leutner. "Wer umzieht, muss in der Regel je Quadratmeter mit einer deutlich höheren Miete rechnen." Damit würde Wohnfläche nur beschränkt frei, was die Anspannung vergrößere.
Rufe nach radikalen Maßnahmen
Angesichts der gerade in Städten rasant steigenden Mieten sind die Rufe nach radikalen Maßnahmen lauter geworden. So gibt es in Berlin eine Debatte um die Enteignung von Immobilienkonzernen. Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) machte sich zudem am Montag für einen Mietendeckel stark.
Private Vermieter sollten die Mieten in der Stadt nur noch um ein Prozent pro Jahr anheben dürfen, schlug er vor. Das Land Hessen zeigte sich aber skeptisch zu einer Forderung nach einer entsprechenden Rechtsverordnung. © dpa
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