Die Bestürzung über die tödliche Attacke auf einen 20-Jährigen in Bad Oeynhausen ist groß. Das Motiv für die Gewalttat ist weiter unklar. Politiker fordern Konsequenzen.

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Nach dem tödlichen Angriff auf einen 20-Jährigen im Kurpark von Bad Oeynhausen sucht die Polizei weiter nach Zeugen der Gewalttat.

Die Ermittlungen liefen "auf Hochtouren", sagte eine Sprecherin der Polizei Bielefeld auf Anfrage. Die Polizei ruft erneut Zeugen auf, Fotos und Videos zur Verfügung zu stellen, auf denen möglicherweise Hinweise auf die Tat zu erkennen sind. Sie können sich in allen Polizeidienststellen oder bei der Polizei Bielefeld melden, sagte die Sprecherin.

Ein 18-jähriger dringend Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Er habe sich bislang nicht zum Tatvorwurf Totschlag und gefährliche Körperverletzung geäußert, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitgeteilt.

Laut den bisherigen Ermittlungen ging die Gewalt gegen das Opfer ausschließlich von dem 18-Jährigen aus, der laut Mitteilung syrischer Staatsbürger ist und in Bad Oeynhausen wohnt. Er sei in der Vergangenheit bereits durch Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmittel-Delikte aufgefallen.

Tatverdächtiger war der Polizei schon vorher bekannt

Der Tatverdächtige sei 2016 im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Deutschland gekommen, habe zunächst in Pforzheim gelebt und sei im vergangenen Jahr nach Bad Oeynhausen gezogen, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den zuständigen Staatsanwalt Christoph Mackel. Er sei den Behörden bekannt, aber bislang nicht vorbestraft. "Es gab Ermittlungsverfahren gegen ihn, die aber nie zur Verurteilung geführt haben", sagte Mackel der "Bild".

Zur Gruppe des Tatverdächtigen gehören laut Polizei auch mindestens drei weitere Deutsche im Alter von 18 Jahren. Die Zahl der an der Tat beteiligten Menschen und welche Straftaten noch passiert sind, das sei Teil der laufenden Ermittlungen, teilten die Ermittlungsbehörden mit. Auch sei nicht abschließend geklärt, was der Hintergrund und Auslöser des Streits war.

Die Obduktion des 20-Jährigen bestätigte die bisherigen Annahmen, dass der Mindener durch mehrere stumpfe Schläge und Tritte gegen den Kopf so schwer verletzt wurde, dass er später im Krankenhaus starb.

Zu der Attacke auf den 20-Jährigen und einen 19 Jahre alten Begleiter war es in der Nacht zum Sonntag gekommen. In der Innenstadt gab es an dem Abend eine Schulabschlussfeier und eine Innenstadtparty. Nach Angaben eines Stadtsprechers war es deshalb zur Tatzeit sehr voll.

Gewalttat heizt politische Debatte an

Die Gewalttat im ostwestfälischen Bad Oeynhausen heizte die politische Debatte über die Abschiebung von Schwerkriminellen in Länder wie Afghanistan oder Syrien weiter an. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte: "Dieser Täter muss einer gerechten Strafe zugeführt werden." Deutschland müsse "besser werden darin, solche Intensivstraftäter, Gewaltstraftäter, die keine deutschen Staatsbürger sind, auch abzuschieben".

Der stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Dirk Wiese sagte der Tageszeitung "Welt": "Der Täter muss dafür mit aller Härte des Gesetzes zur Rechenschaft gezogen werden." (dpa/fte)

Wochit/dpa

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