- Vor fünf Jahren hatte sich auf einem Fluss im Landkreis Cloppenburg ein tödlicher Bootsunfall ereignet.
- Bei dem Unfall wurden zwei Menschen getötet, vier weitere schwerverletzt.
- Der Unfallverursacher, damals betrunken, wurde nun verurteilt.
Gut fünf Jahre nach einem Sportboot-Unfall mit zwei Toten in Niedersachsen ist der überlebende Fahrer zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Emden befand den 30-Jährigen in allen Anklagepunkten für schuldig, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte. Dies waren fahrlässige Tötung in zwei Fällen, fahrlässige Körperverletzung in vier Fällen sowie fahrlässige Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Im August 2016 waren nach einem Hafenfest bei einer nächtlichen Spritztour zwei PS-starke Sportboote auf dem Fluss Barßeler Tief im Landkreis Cloppenburg ineinander gerast. Der eine Bootsführer sowie eine junge Frau starben, Mitfahrer wurden verletzt. Der Angeklagte hatte bei dem Unfall 1,89 Promille Alkohol im Blut, auch der getötete Fahrer des anderen Boots war betrunken.
Schmerzensgeld und Beerdigungskosten sind zu tragen
Das Amtsgericht als zuständiges Schifffahrtsgericht verurteilte den überlebenden Bootsführer darüber hinaus, einer Schwerverletzten 30.000 Euro Schmerzensgeld und einer Leichtverletzten 5.000 Euro Schmerzensgeld zu zahlen.
Zudem muss der 30-Jährige den Eltern der Getöteten die Beerdigungskosten in Höhe von etwas mehr als 10.000 Euro erstatten. Die Angehörigen und die Verletzten waren als Nebenkläger in dem Prozess aufgetreten. Mit dem Strafmaß folgte das Gericht weitgehend der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte dagegen nur eine Verurteilung wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs durch Trunkenheit gefordert.
Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. Dem Gerichtssprecher zufolge kündigte der Verteidiger an, dass er seinem Mandanten raten werde, Berufung einzulegen. Die nächsthöhere Instanz wäre dann das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg. (AZ 6DS37/19) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.