Zeugen hören Knallgeräusche: In der Esslinger Altstadt brennt es. Retter finden zwei tote Männer, eine Frau kommt mit schweren Brandverletzungen in eine Klinik. Das ist bisher bekannt.
Der Notruf geht kurz nach 07:00 Uhr ein: Nachbarn hören einen Streit, Knallgeräusche, dann brennt es in der Esslinger Altstadt.
Einsatzkräfte finden in einem Haus zwei tote Männer. Eine Frau erleidet schwere Brandverletzungen und wird mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ein Mann wird von einem Balkon gerettet – er kommt ebenfalls in eine Klinik.
Weitere Einzelheiten zur Tat bekannt
Mittlerweile sind weitere Details zur Tat bekannt: Die beiden Toten in Esslingen sind vermutlich durch Schüsse ums Leben gekommen. Sie wiesen mutmaßliche Schussverletzungen auf, wie die Polizei mitteilte. Die letztendliche Klarheit zur Todesursache müsse die Obduktion der beiden Leichen klären.
Bei den Toten handele es sich um den 31-jährigen Sohn des Eigentümers und um den ebenfalls in dem Gebäude wohnenden 61-jährigen Mieter. Mögliche Tatwaffen seien gefunden und sichergestellt worden. Zuvor bestätigte die Polizei bereits, dass sich der Täter unter den Todesopfern befand.
Ursache für den Vorfall ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei eine Mietstreitigkeit. Der Mieter stand demnach vor der Zwangsräumung.
Spezialkräfte im Einsatz
Das Haus, in dem es im Dachgeschoss brannte, sowie vorsorglich ein Nachbargebäude wurden evakuiert. Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis weit in den Tag.
Anwohner wurden unter anderem über die Notfall-App Katwarn vor Rauchgasen gewarnt – sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Über der Innenstadt der knapp 100.000-Einwohner-Stadt östlich von Stuttgart lag beißender Rauchgeruch. Spezialkräfte durchsuchten das Gebäude.
Anwohner hört Explosionen
"Ich habe geschlafen, dann habe ich vier Explosionen gehört", sagte ein Nachbar einem dpa-Reporter. Er sei im Anschluss auf die Straße gegangen und habe eine Rauchwolke gesehen.
Die Polizei sprach von "Knallgeräuschen". Entschärfer des Landeskriminalamtes sowie ein Spezialeinsatzkommando waren deshalb an dem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr beteiligt.
Schwierige Löscharbeiten
Die Straße rund um den Brandort war seit dem frühen Morgen weiträumig abgesperrt. Ein Hubschrauber dokumentierte den Einsatz von oben und unterstützte die Feuerwehr mit Hinweisen fürs Löschen. Die Löscharbeiten in der Altstadt gestalteten sich nach Angaben von Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) schwierig. Es waren demnach knapp 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Gefahr für die Bevölkerung bestand jedoch nicht, teilte die Polizei mit. "Die Lage vor Ort ist unter Kontrolle", hieß es. Betroffene würden vom Rettungsdienst und Mitarbeitern der psychosozialen Notfallversorgung betreut. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.
Oberbürgermeister schockiert von Vorfall
"Das ist wieder eine schwierige Situation für unsere Stadt", sagte Oberbürgermeister Klopfer.
Erst im Oktober hatte es einen tragischen Unfall in der Stadt am Neckar gegeben. Damals war ein Autofahrer auf einen Gehweg geraten und hatte dort eine 39-Jährige und ihre drei und sechs Jahre alten Söhne erfasst. Die drei waren noch an der Unfallstelle gestorben. (AFP/dpa/bearbeitet von lag)
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