Ein Übergriff auf einen Busfahrer im Südwesten des Landes sorgt derzeit in Frankreich für Entsetzen. Weil der Mann einer Gruppe ohne Schutzmasken die Mitfahrt verwehrt haben soll, ist er attackiert worden. Dabei sei er lebensgefährlich verletzt worden und habe im Krankenhaus den Hirntod erlitten, berichteten mehrere Medien am Montag. Die Polizei startete einen Zeugenaufruf, um den genauen Tathergang zu ermitteln.
Ersten Berichten zufolge hatte der Fahrer im nahe der Grenze zu Spanien gelegenen Bayonne am Sonntagabend vier Menschen an einer Haltestelle zurückgewiesen. Sie wollten den Berichten zufolge trotz Maskenpflicht ohne Schutzmasken und gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Ein Mann schlug den Busfahrer demnach daraufhin von hinten heftig auf den Kopf.
Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, der Busfahrer habe einem Mann ohne Schutzmaske, der mit einem Hund zusteigen wollte, den Zutritt verwehrt. Anschließend forderte er demnach mehrere Personen, die bereits ohne Maske im Bus waren, zum Aussteigen auf. Aus der Gruppe heraus wurde er dem Bericht zufolge dann angegriffen. Fünf Menschen seien nach der Tat festgenommen worden, berichtete der Radiosender France Bleu in Berufung auf die zuständige Staatsanwaltschaft. Zum Alter des Busfahrers gab es unterschiedliche Angaben.
Frankreich: Fahrer streiken aus Protest
Der Bus fuhr für einen Transportverbund in der ländlichen Region im Département Pyrénées-Atlantiques. Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen machten den Berichten zufolge Busfahrer des Verbunds von ihrem Recht Gebrauch, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen. Der Transport mit Bussen sei deshalb am Montag weitgehend lahmgelegt gewesen, berichtete France Bleu.
Auch am Dienstag wollten die Fahrer demnach ihre Arbeit aussetzen. Für die Busfahrer wurde demnach psychologische Betreuung bereitgestellt. (dpa/kad)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.