Die Bundespolizei hat am Donnerstag bei Einsätzen gegen zwei Schleuserbanden insgesamt sechs Beschuldigte festgenommen. Wie die Behörde in München mitteilte, durchsuchten einmal 250 Spezialkräfte insgesamt zwölf Wohnungen in mehreren niederbayerischen Ortschaften sowie im westfälischen Castrop-Rauxel. Dabei nahmen sie vier Männer fest, die in Untersuchungshaft genommen wurden.
Die Beamten beschlagnahmten zudem zwei Autos und umfangreiches Beweismaterial wie Smartphones, Tablets, Notebooks und Speichermedien. Die Bande steht demnach im Verdacht, seit mindestens 2021 Schleusungen über die sogenannte Balkanroute organisiert zu haben.
Zwölf Beschuldigten im Alter zwischen 20 und 37 Jahren mit syrischer und deutscher Nationalität wird vorgeworfen, in mindestens 25 Fällen mehrere hundert Migranten vorwiegend syrischer und türkischer Nationalität über die österreichische Grenze nach Deutschland eingeschleust zu haben. In einigen Fällen sollen die Menschen auch weiter nach Frankreich und in die Niederlande gebracht worden sein.
Bei einem zweiten Großeinsatz durchsuchten Bundespolizisten insgesamt vier Wohnungen in Landau in der Pfalz und in der österreichischen Hauptstadt Wien. Hierbei wurden ein 30-jähriger Mann und eine 37-jährige Frau festgenommen, beide türkische Staatsangehörige. Sie sollen 20 Einschleusungen von rund hundert Migranten organisiert haben. Beide wurden in Untersuchungshaft genommen.
Auch hier beschlagnahmten die Beamten umfangreiche Beweismittel sowie Geld und Schmuck. Beim Zugriff in Wien fanden die Einsatzkräfte zudem in einer Bunkerwohnung 16 syrische und türkische Staatsangehörige, die auf die Weiterschleusung nach Deutschland warteten. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Hintergrund des Einsatzes gegen diese Bande waren bereits 2022 erfolgte Festnahmen von neun Schleusern.
© AFP
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