Tausende Menschen müssen in Großbritannien in Sicherheit gebracht werden. Ein Damm - quasi vor ihrer Haustür - droht zu brechen. Die Wassermassen würden den Ort wohl überfluten.
Nach tagelangen heftigen Regenfällen hat die Polizei den nordenglischen Ort Whaley Bridge wegen eines drohenden Dammbruchs evakuiert. Mehrere Tausend Menschen waren davon betroffen.
Durch das extreme Wetter sei das Toddbrook Reservoir nahe dem Städtchen südöstlich von Manchester schwer beschädigt worden, teilte die Umweltbehörde am Donnerstag mit. Der Pegel des Flusses River Goyt könne schnell steigen, sollte Wasser aus dem Staudamm austreten.
Haustiere nicht vergessen
Es bestehe Lebensgefahr, warnte die Polizei. Menschen sollten der Gegend fernbleiben. Viele der etwa 6500 Einwohner von Whaley Bridge versammelten sich in einer Schule, um dort weitere Informationen zu bekommen. Sie sollten ihre Haustiere und auch Medikamente mitnehmen.
"Ich habe so etwas noch nicht gesehen", sagte eine besorgte Anwohnerin dem Sender BBC. Zugleich berichtete sie aber von einer ruhigen Lage und einer gut organisierten Evakuierung.
Die Polizei rief die Anwohner auf, bei Freunden und Verwandten in der Umgebung Unterschlupf zu suchen. Wer keine Alternative habe, sollte in einer Notunterkunft in der Grafschaft Derbyshire untergebracht werden. Dazu zählten auch Pubs.
Das Wasser könnte den Ort zerstören
Teile des Ortes seien "wie eine Geisterstadt", berichtete ein Einheimischer der BBC. "Das ist hier ziemlich verlassen." Einwohner gingen davon aus, dass im Falle eines Dammbruchs ihr Ort weitgehend zerstört werden würde. Die Wassermassen würden dann direkt durch den Ort fließen, sagte David Holt aus Whaley Bridge dem Sender Sky News.
Auf Bildern, die von Hubschraubern aus aufgenommen worden waren, war eine starke Beschädigung des Staudamms an einer Stelle zu erkennen. Das Toddbrook Reservoir stammt Berichten zufolge aus dem 19. Jahrhundert. Kem Mehmet von der Polizei in Derbyshire betonte, dass es Pläne für jedes Szenario gebe - auch für den Fall des Dammbruchs.
Von dem Dauerregen war auch die Umgebung betroffen. Bahnstrecken und Straßen mussten teils gesperrt werden. Ein Pfadfinderlager mit 4500 Teilnehmern aus 23 Ländern wurde abgebrochen. (best/dpa)
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