In Kenia ist eine Protestaktion gegen geplante Steuererhöhungen eskaliert. Demonstranten stürmten das Parlament des Landes und ein Mensch starb im Zuge der Ausschreitungen.

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Bei Protesten gegen ein neues Steuergesetz haben Demonstranten in der kenianischen Stadt Nariobi am Dienstag das Parlamentsgelände gestürmt. Polizeifahrzeuge wurden in Brand gesetzt, ebenso ein Teil des Parlamentgebäudes. Die Polizei des ostafrikanischen Landes setzte gegen die Demonstranten Tränengas, Wasserwerfer und auch scharfe Munition ein. Nach Angaben der kenianischen Menschenrechtskommission wurde ein Demonstrant tödlich getroffen, außerdem erlitten mindestens drei Menschen Schussverletzungen.

Mehrere hundert Menschen durchbrachen die Absperrungen rund um das Parlament. Fernsehbilder zeigten eingeworfene Fenster und Zerstörungen im Parlamentsgebäude. Im Parlament fand zu diesem Zeitpunkt die dritte Lesung des umstrittenen Steuergesetzes statt. Viele Menschen befürchten, dass durch das Gesetz die Lebenshaltungskosten weiter steigen. Die Einwohner des ostafrikanischen Landes leiden bereits unter sehr hohen Lebensunterhaltskosten. Auch die Kirchen und Geschäftsleute haben sich gegen das Gesetz ausgesprochen.

Die Proteste gegen die geplanten Steuererhöhungen der Regierung hatten bereits in der vergangenen Woche in der Hauptstadt Nairobi begonnen und sich landesweit ausgebreitet. Ursprünglich liefen die Demonstrationen ausgesprochen friedlich ab. Allerdings war die Stimmung nach dem harten Vorgehen der Polizei zunehmend aufgeheizt. Während der Stürmung des Parlaments verharrten hunderte von Demonstranten weiter friedlich außerhalb des Parlaments. (dpa/afp/thp)  © dpa

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