Zwei Deutsche bekommen in diesem Jahr den europäischen Erfinderpreis: die Informatikerin Cordelia Schmid und der Ingenieur Richard Oberle.
Das Europäische Patentamt (EPA) in München gab am Dienstag die Preisträgerinnen und Preisträger bekannt.
Schmid erhielt den Preis im Bereich Forschung. Die Wissenschaftlerin "hilft" Software und Künstlicher Intelligenz (KI) bei der automatischen Bild- und Videoerkennung. Sie können so komplexe visuelle Daten in Echtzeit interpretieren, wie das EPA erklärte. Schmid ist seit 2004 Direktorin des Forschungsinstituts für Informatik und Automatik in der französischen Stadt Grenoble.
Richard Oberle und Fiorenzo Dioni bekamen den Erfinderpreis in der Kategorie Industrie. Ihr Hochpräzisions-Aluminium-Druckgussverfahren habe die Automobilbranche revolutioniert, würdigte das Patentamt ihre Leistung.
Nach Polen ging die Auszeichnung im Bereich kleine und mittlere Unternehmen: Olga Malinkiewicz und ihr Team hätten mit ihren "kostengünstigen und umweltfreundlichen Perowskit-Solarzellen die Solarenergie-Technologie einen bedeutenden Schritt nach vorn gebracht". Malinkiewicz erhielt auch den Publikumspreis.
Den Preis für ihr Lebenswerk bekam Carol Robinson aus Großbritannien, die laut EPA bedeutende Fortschritte in der Massenspektrometrie, der biomedizinischen Forschung und der medizinischen Diagnostik ermöglichte. Der erste Preis für junge Erfinderinnen und Erfinder ging an die 29-jährige Niederländerin Rochelle Niemeijer für ein KI-gestütztes tragbares Testkit für die Schnelldiagnose bakterieller Infektionen, etwa der Harnwege.
Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise in Europa. Er war 2006 erstmals verliehen worden. Ausgezeichnet werden Einzelpersonen und Teams, "die mit ihren Ideen Lösungen hervorbringen, die uns helfen, einige der größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen". Die Jury besteht aus Erfinderinnen und Erfindern, die alle ehemalige Preisträger sind. © AFP
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