Wer packt Nägel und Schwarzpulver in einen Karton und deponiert sie in einer Regionalbahn? Auch als am Samstag klar ist, dass es sich nicht um eine gefährliche Bombe handelt, wirft der Fund eines möglichen Sprengsatzes Fragen auf.

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Das Gelände um den Betriebsbahnhof Deutzerfeld ist weiträumig abgesperrt. Polizisten suchen die dort abgestellten Züge mit mehr als 20 Spürhunden ab, nachdem in der Nacht zum Samstag in einer Bahn ein "möglicher Sprengsatz" entdeckt worden war. Ein kartonähnlicher Gegenstand, gefüllt mit Nägeln, Schrauben und Schwarzpulver wie aus Silvesterböllern, hatte einen Großalarm ausgelöst.

Zunächst stand die Frage im Raum: Ist das Paket explosionsfähig? Am Nachmittag dann die Entwarnung: Der Gegenstand war Experten des Landeskriminalamts zufolge nicht zündfähig. Es bestand keine akute Gefahr, teilte die Polizei mit. Zuvor hatten Spezialkräfte der Bundespolizei die Vorrichtung geröntgt und dann vor Ort unschädlich gemacht.

Die Menge an Schwarzpulver war demnach so gering, dass bei einer Entzündung kaum etwas passiert wäre. Noch völlig unklar war, wie das zusammengestellte Gemisch in die Regionalbahn gelangt ist, die am Freitag von Gummersbach nach Köln gefahren und am Abend auf dem Betriebshof abgestellt worden war. Daher werden Zeugen gesucht, die im Zug etwas beobachtet haben könnten.

Was steckt hinter dem Fund?

Auch ein abgekoppelter Zugteil in Gummersbach wurde untersucht, ebenso wie 27 weitere Bahnen in dem Kölner Depot. Die Durchsuchung dauerte den ganzen Tag über an. Weitere verdächtige Gegenstände wurden bis zum frühen Abend aber nicht entdeckt.

Was hinter dem Fund in der Nacht zum Tag der Deutschen Einheit steckt, ist noch offen. Das Nagelpaket könnte während der Fahrt im Zug deponiert worden sein, oder an der Endstation. Die Polizei äußerte sich dazu nicht.

Das riesige Areal des Betriebshofs am Deutzer Feld ist zwar prinzipiell frei zugänglich, wie eine Polizeisprecherin sagte. Allerdings ist das inselartige Gelände auf der rechten Rheinseite von Köln von Schienen durchzogen und mit Böschungen und Wällen von den umliegenden Stadtteilen abgegrenzt. Eine Reinigungskraft hatte den Karton in dem verlassenen Zug entdeckt und Alarm geschlagen. Nicht gesagt wurde, ob es unter den Sitzen lag oder in einem Gepäckfach.

Von den Behörden gab es am Samstag noch keine Einschätzung der Lage. Die Polizei hatte nach außen Begriffe wie USBV für "Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung" und Bombenfund vermieden. Kriminalpolizei und Staatsschutz ermitteln die Hintergründe. (dpa/fra)

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