Als Entwickler der Glock-Pistole machte er sich einen Namen - nun ist der österreichische Unternehmer Gaston Glock im Alter von 94 Jahren gestorben.

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Der österreichische Rüstungsunternehmer Gaston Glock ist tot. Dies gab am Mittwochabend sein nach ihm benanntes Unternehmen auf seiner Website bekannt. Der gebürtige Wiener starb im Alter von 94 Jahren. Der eher diskret lebende Glock hatte seine Waffenfirma 1963 in Niederösterreich gegründet, inzwischen hat das Rüstungsunternehmen weltweit Filialen und gehört zu den erfolgreichsten Unternehmen Österreichs.

Der 1929 geborene Kunststofftechniker Glock produzierte mit seiner Firma am Stammsitz in Deutsch-Wagram nordöstlich von Wien zunächst Konsumgüter aus Kunststoff und Metall sowie Messer. Als das österreichische Bundesheer 1980 eine neue Handfeuerwaffe brauchte, bot Glock an, die Pistole zu entwickeln - und erfand die legendäre Glock 17.

Glock in den USA beliebt

Das Unternehmen mit seinen rund 2.000 Beschäftigten und einem Gewinn von gut 146 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr beliefert neben dem österreichischen Bundesheer inzwischen unter anderem die Armeen von Frankreich und Großbritannien. In den USA tragen inzwischen etwa 80 Prozent der Polizisten Glock-Pistolen. Seit 2016 ist auch das FBI mit der Glock ausgestattet. Außerdem sind Pistolen von Glock die am häufigsten an Privatpersonen verkauften Handfeuerwaffen in Amerika.

Die Vorteile der Glock 17 liegen darin, dass es sich um eine leichte und robuste Waffe handelt, die aus vergleichsweise wenigen Teilen besteht. Ihre Magazinkapazität liegt bei 17 Schuss.

Auch in Hollywood-Filmen sind Helden und Bösewichte oft mit dieser Waffe ausgestattet. Unter anderem trugen sie Bruce Willis in "Stirb langsam 2" und Tommy Lee Jones in "Auf der Jagd" eine Glock.

Gaston Glock überlebte 1999 Mordanschlag

Glock selbst trat nur selten in der Öffentlichkeit auf. 1999 überlebte er einen Mordanschlag in einer Tiefgarage in Luxemburg. Ein ehemaliger Geschäftspartner Glocks, der den Angriff mit einem Hammer in Auftrag gegeben hatte, wurde danach zu 20 Jahren Haft verurteilt. Für Schlagzeilen sorgte zudem der Rosenkrieg nach Glocks Scheidung von seiner ersten Frau Helga, die ihn 2014 erfolglos auf 500 Millionen Dollar verklagt hatte. Nach der Scheidung heiratete er 2011 die über 50 Jahre jüngere Kathrin Tschikof, die später in zahlreichen Unternehmen ihres Mannes angestellt war. (AFP/cgo)

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