Die mutmaßlichen Erpresser der Familie Schumacher verfügten offenbar tatsächlich über private Fotos. Das hat eine erste Auswertung von Daten der Verdächtigen ergeben. Die Polizei spricht jedoch vorerst nur von einem "ersten Zwischenergebnis".
Die Familie des ehemaligen Rennfahrers
Weitere Angaben wollte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen. Auch Auskünfte zu den Beschuldigten, etwa zu deren Vorstrafen, seien wegen deren Persönlichkeitsrecht nicht möglich.
Zwei Männer sollen versucht haben, die Familie des früheren Formel-1-Rennfahrers um Millionen zu erpressen. Die Verdächtigen, bei denen es sich um Vater und Sohn handeln soll, wurden am 19. Juni von der hessischen Polizei auf einem Supermarktparkplatz in Groß-Gerau festgenommen.
Zuvor waren vom Amtsgericht Wuppertal Haftbefehle erlassen worden. Die beiden Männer sitzen in Untersuchungshaft. Bei dem älteren Mann soll es sich nach unbestätigten Informationen des "Südkuriers" um einen Türsteher handeln, der jahrelang in einer Konstanzer Diskothek gearbeitet haben soll.
Verdächtige prahlten gegenüber Mitarbeitenden mit privaten Fotos
Die Verdächtigen gaben laut Staatsanwaltschaft gegenüber Mitarbeitenden der Familie an, über Dateien zu verfügen, an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte. Demnach drohten sie mit einer Veröffentlichung im Darknet.
Um dies abzuwenden, forderten sie von der Familie eine Zahlung in Millionenhöhe. Die beiden Männer im Alter von 30 und 53 Jahren übersandten demnach auch einzelne Dateien an die Familie, um den Besitz der Dateien nachzuweisen.
Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher lebt seit einem Unfall beim Skifahren Ende 2013 völlig zurückgezogen. Über den Gesundheitszustand des 55-Jährigen nach den damals erlittenen schweren Hirnverletzungen ist wenig bekannt. Mit Hinweis auf die Privatsphäre will sich seine Familie nicht dazu äußern. (AFP/ank)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.