Nach dem Fund von Sprengvorrichtungen in einer Wolfsburger Wohnung ist Haftbefehl gegen zwei Männer erlassen worden.
Den Deutschen im Alter von 20 und 25 Jahren werden unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag mitteilte. Eine vorläufig festgenommene 25-jährige Frau sei ohne dringenden Tatverdacht frei gekommen.
Über die Festnahme und den größeren Einsatz hatten die Beamten am Freitag informiert. Wegen einer Strafanzeige waren Kräfte am Donnerstagabend zur Wohnung des 25-Jährigen ausgerückt und ließen rund 20 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern evakuieren. In der Wohnung nahmen die Beamten Marihuanageruch wahr und entdeckten verdächtige Gegenstände. Am Dienstag erklärte die Staatsanwaltschaft, dass bei der genauen Durchsuchung der Wohnung Rohrbomben und eine Nagelbombe sowie diverse Chemikalien und weiteres Material zum Herstellen derartiger Bomben sichergestellt worden seien.
Der 20-Jährige hatte versucht zu fliehen, war aber schnell gefasst worden. Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung wurden Marihuana und Amphetamine sowie ein Gewehr und das Abschussrohr einer Panzerfaust ohne Granate aufgefunden, wie es von den Strafverfolgern hieß. Auch dort seien diverse Chemikalien gefunden worden. "Konkrete Anschlagspläne bestanden nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Wann und wozu die Sprengvorrichtungen eingesetzt werden sollten, sei noch unklar. Einen islamistischen Hintergrund schlossen die Ermittler aber aus.
Bei der Anzeige, die nach früheren Polizeiangaben nichts mit dem eigentlichen Sachverhalt zu tun hatte, handelte es nach den aktuellen Informationen um Hinweise auf eine vermeintliche Körperverletzung. Die 25-jährige Frau kam frei, weil sie sich offenbar nur zu Besuch in der durchsuchten Wohnung aufhielt. Bei dem Einsatz war niemand verletzt worden. © dpa
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