Die norwegische Behörde für Wirtschaftskriminalität leitet keine Ermittlungen gegen die frühere Ministerpräsidentin Erna Solberg wegen umfassender Aktienkäufe ihres Ehemannes ein. Es seien keine ausreichenden Gründe dafür gefunden worden, um zu untersuchen, ob strafbar gehandelt worden sei, teilte die Behörde Økokrim am Freitag mit. Daher würden keine Untersuchungen gegen Solberg oder ihren Mann Sindre Finnes aufgenommen. Solberg erklärte unmittelbar danach, sie habe die ganze Zeit klar gemacht, dass sie niemals Insider-Informationen mit ihrem Mann geteilt habe.

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Die 62 Jahre alte Solberg ist seit fast 20 Jahren Vorsitzende der konservativen Partei Høyre. Von 2013 bis 2021 ist sie norwegische Ministerpräsidentin gewesen. Wie Mitte September bekanntgeworden war, hatte ihr Mann in dieser Zeit rund 3300 Mal mit Aktien gehandelt. Solberg und Finnes hatten stets beteuert, dass dieser Aktienhandel nicht auf Insider-Informationen basiert habe.

Gänzlich ausgestanden ist die Krise für Solberg und ihren Mann nun trotzdem noch nicht: Der Kontrollausschuss des norwegischen Parlaments prüft weiter, inwieweit die konservative Politikerin wegen des Aktienhandels befangen gewesen war. Am kommenden Dienstag findet eine Anhörung Solbergs in dem Ausschuss statt.  © dpa

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