Die mutmaßliche Vergewaltigung einer jungen Frau durch sieben Männer in Sizilien hatte im vergangenen Sommer über Italien hinaus Schlagzeilen gemacht - jetzt gibt es ein erstes Urteil. Ein Jugendstrafgericht in Palermo verhängte am Dienstag gegen einen 18-Jährigen, der damals noch minderjährig war, acht Jahre und acht Monate Gefängnis. Der Prozess gegen die anderen mutmaßlichen Täter soll im nächsten Monat beginnen. Nach dem ungewöhnlich harten Urteil gegen den 18-Jährigen werden weitere hohe Strafen erwartet. In Italien gibt es derzeit eine große Debatte über Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

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Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der damals 17-Jährige im Juli 2022 an der Vergewaltigung der 19 Jahre alten Frau auf der Strandpromenade der Insel-Hauptstadt mitwirkte. Nach Aussage des Opfers hatten sich die Beteiligten abends zunächst in einem Lokal getroffen und waren dann durch die Stadt bis an den Strand gezogen. Dabei seien auch Alkohol und Drogen im Spiel gewesen. Sie habe während der Tat immer wieder "Basta" gerufen, ohne dass die Männer von ihr abgelassen hätten. Die junge Frau wurde später von Passanten am Straßenrand entdeckt und ins Krankenhaus gebracht.

Bereits nach wenigen Stunden wurden die ersten vier Verdächtigen festgenommen, später auch die anderen. Inzwischen sind sie alle in Haft. Der 18-Jährige kann gegen das Urteil Berufung einlegen. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert. Grundlage dafür war auch eine Chat-Nachricht an einen Freund, in der er zugab, dass die junge Frau nicht einverstanden gewesen sei.


  © dpa

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