Der Föderalismus in der evangelischen Kirche ist nach Ansicht eines Betroffenen-Vertreters hinderlich bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.
Er erwarte von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dass sie die Weichen stelle, sagte Detlev Zander, Betroffenen-Vertreter im Beteiligungsforum sexualisierte Gewalt der EKD, am Montag auf der Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode in Coburg. Es müsse beispielsweise einen einheitlichen Weg bei Anerkennungszahlungen geben, es könne nicht sein, dass diese von Landeskirche zu Landeskirche variierten.
Man dürfe auch nicht nur auf die Tat schauen, sondern auch auf die Trauma-Spätfolgen. "Das wird ein dickes Brett werden", sagte er. "So, wie es momentan läuft, ist es sehr, sehr schwierig."
Karin Krapp, ebenfalls Betroffenen-Vertreterin in dem Gremium, gab zu bedenken, dass Anerkennungszahlungen viele Faktoren nicht berücksichtigen - etwa die Auswirkungen der erfahrenen Gewalt auf Beruf und Familie. "Es wird verdammt schwer, hier einen Weg zu finden."
Im Januar hatten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie eine bundesweite Studie zu sexualisierter Gewalt vorgelegt. Mindestens 2225 Betroffene und 1259 mutmaßliche Täter waren darin für die vergangenen Jahrzehnte dokumentiert worden. Zur EKD gehören 20 eigenständige Landeskirchen. © dpa
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