Nach dem verheerenden Brand in einer Abschiebe-Einrichtung in Nordmexiko mit 40 Todesopfern Ende März ist ein ranghoher Beamter der mexikanischen Einwanderungsbehörde festgenommen worden. Der Leiter des Nationalen Einwanderungsinstituts (INM) im Bundesstaat Chihuahua, Salvador González Guerrero, wurde nach Angaben des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit am Sonntagabend (Ortszeit) in Polizeigewahrsam genommen.
Er soll die Anweisung gegeben haben, die Zellen der Flüchtlinge geschlossen zu halten, sodass diese nicht fliehen konnten und in den Flammen verbrannten. Aufnahmen von Überwachungskameras hatten gezeigt, dass niemand den Eingesperrten zur Hilfe kam.
39 Menschen starben den Erstickungstod, die meisten von ihnen kamen aus Guatemala, weitere aus Venezuela und El Salvador. Ein weiterer Mensch, dessen Nationalität nicht bekannt ist, starb später im Krankenhaus.
Das Feuer war nachts in der Einrichtung des INM in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez nahe der US-Grenze ausgebrochen. Dort waren dutzende erwachsene Männer vor allem aus Mittel- und Südamerika untergebracht. Die Ermittler vermuten, dass die Insassen Matratzen an den Türen der Einrichtung in Brand setzten, um gegen ihre geplante Abschiebung zu protestieren.
Nach dem Vorfall wurden Ermittlungen eingeleitet. Gegen drei Beamte des INM, einen Angestellten einer privaten Sicherheitsfirma sowie einen Insassen, der mutmaßlich das Feuer gelegt hat, wird wegen Totschlags ermittelt.
© AFP
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