Rund ein Jahre nach dem Einsturz der Morandibrücke in Genua sind drei Personen festgenommen worden.
Im Zuge der Ermittlungen nach dem Brückeneinsturz von Genua im Sommer vorigen Jahres sind drei Mitarbeiter der Autobahngesellschaft und eines Tochterunternehmens unter Hausarrest gestellt worden. Sechs weitere wurden für ein Jahr vom Dienst suspendiert, wie italienische Medien am Freitag berichteten. Ihnen werde Nachlässigkeit bei der Wartung vorgeworfen.
Der Polcevera-Viadukt in Genua, auch als Morandibrücke bekannt, war am 14. August 2018 während eines Unwetters eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben.
Der Wiederaufbau hat begonnen und soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Brücke war Teil einer zentralen Autobahnverbindung zwischen Italien und Südfrankreich.
Ermittlungen gegen rund 80 Personen
Die Aufarbeitung der Tragödie ist längst nicht abgeschlossen. Inzwischen wird gegen annähernd 80 Menschen ermittelt. Im aktuellen Fall wirft die Polizei den Beschuldigten vor, geschönte Berichte verfasst und den wahren Zustand der Strecken verschleiert zu haben.
Der Einsturz der Morandibrücke beschäftigt in Italien auch die Politik. Die regierende Fünf-Sterne-Bewegung will die Lizenz der Autobahngesellschaft Autostrade per l'Italia widerrufen. Dabei zieht der sozialdemokratische Koalitionspartner PD aber nicht mit, der sie nur überprüfen will. (jwo/dpa) © dpa
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