Es passiert selten, doch wenn ein Windrad einmal in Brand gerät, ist die Feuerwehr meist machtlos. Die Hersteller sprechen von Vorfällen "im Promillebereich", doch der TÜV fordert trotzdem strengere Überprüfungen der Anlagen.

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Erst quillt schwarzer Qualm hervor, dann schlagen Flammen aus dem Gehäuse, schließlich stürzen meterlange angesengte Trümmerteile zu Boden: Wenn die Turbinen von Windrädern in Brand geraten, ist die Feuerwehr meist machtlos und lässt die Anlagen wie zuletzt in Syke bei Bremen kontrolliert abbrennen.

In weit über 100 Metern Höhe können die Feuerwehrleute mit ihrer Technik oft nichts ausrichten. In manchen Fällen reißen auch meterlange Flügel ab oder ein Turm knickt um.

Statistiken gibt es eigentlich zu fast jedem Thema. Wie oft aber in Deutschland Windkraftanlagen abbrennen oder umknicken, ist nicht genau festgehalten. Das eröffnet Raum für Streit: Reichen die Wartungen aus oder fehlen Kontrollen?

Die Branche geht von nur wenigen Schadensereignissen aus, die bei bundesweit 30.000 errichteten Anlagen im Promillebereich liegen sollen. Der TÜV möchte dagegen eine strengere Überprüfung der Anlagen erreichen.

TÜV fordert häufigere Sicherheitskontrollen

"Unfälle sind ein Sicherheitsrisiko für Menschen und Umwelt, zumal Windparks immer näher an Straßen und Siedlungen heranrücken", sagt Geschäftsführer Joachim Bühler vom TÜV-Verband.

Für etwa die Hälfte aller deutschen Windräder seien keine Prüfungen nach einheitlichen Kriterien von unabhängigen Stellen vorgeschrieben. Der Verband fordert daher häufigere Sicherheitskontrollen wie bei Tankstellen, Aufzügen oder Druckbehältern.

"Gemessen an den Millionen von Betriebsstunden der Anlagen sind große Havarien äußerst selten und liegen im Promillebereich", sagt dagegen Felix Rehwald vom Windanlagenhersteller Enercon. Bei guter Wartung seien daher keine zusätzlichen Prüfungen nötig. (dh/dpa)

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