Nach dem Zusammenstoß von zwei Frachtschiffen in der Nordsee bei Helgoland ist die Suche nach den vier vermissten Seeleuten eingestellt worden. Zuvor hatte der Deutschlandfunk darüber berichtet.
Nach der Kollision von zwei Frachtern auf der Nordsee vor Helgoland sind die vier vermissten Menschen der siebenköpfigen Besatzung noch nicht gefunden worden. Inzwischen wurde die Suche nach ihnen eingestellt, wie ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven am Mittwochmorgen mitteilte. Als erstes hatte der Deutschlandfunk berichtet.
Zwei Seeleute hatten die Rettungskräfte am Dienstag aus den Fluten gerettet, ein Mensch konnte nach der Kollision nur noch tot geborgen werden. Mehrere Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und weitere Behördenschiffe suchten nach den Vermissten.
Hergang des Unglücks vor Helgoland ist immer noch unklar
Unklar ist bleibt weiter, warum das Küstenmotorschiff "Verity" mit sieben Seeleuten an Bord und das Massengutschiff "Polesie" mit 22 Leuten am Dienstagmorgen bei Dunkelheit in der Deutschen Bucht zusammenstießen. Der Unfall ereignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog - in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. Das Signal der "Verity" ging am Dienstag gegen 5:20 Uhr verloren.
Mehr als 20 Stunden lang suchten Rettungskräfte mit mehreren Schiffen, Tauchern und Hubschraubern nach den Schiffbrüchigen - bei teils kräftigem Wind, Wellen mit bis zu drei Metern Höhe, Strömungen und schlechter Sicht. Auch eine Luftraumsperrung von zehn Seemeilen um die Stelle herum und fünftausend Fuß hoch sei vorgenommen worden, sagte der Sprecher.
Umweltschäden müssen noch geprüft werden
Mögliche Umweltschäden nach der Kollision der beiden Frachter auf der Nordsee vor Helgoland wird das Havariekommando am Mittwoch prüfen. Der untergegangene Frachter "Verity" hatte rund 1.300 Kubikmeter Dieseltreibstoff an Bord. "Wir müssen davon ausgehen, dass Treibstoffe ausgetreten sind", sagte der Sprecher des Havariekommandos.
Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende 91 Meter lange "Verity" hatte laut dem Havariekommando sogenannte Stahl-Coils geladen, also Rollen aus großen Blechen. Das Schiff der britisch-niederländischen Reederei Faversham Ships war auf dem Weg von Bremen nach Immingham, einem Hafen an der englischen Nordseeküste.
Der andere Frachter, die mit 190 Metern Länge größere "Polesie", war unter der Flagge der Bahamas auf dem Weg von Hamburg nach La Coruña in Spanien unterwegs. 22 Seeleute waren an Bord des Frachters, der zu der polnischen Reederei Polsteam Group gehört. Diese Seeleute blieben nach Angaben der Rettungskräfte unverletzt auf ihrem Schiff, das aus eigener Kraft nach Cuxhaven zurückkehrte. (dpa/ank)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.