Nach dem massiven Polizeieinsatz in der Silvesternacht fordert die Polizeigewerkschaft GdP eine Diskussion über die Stärkung der Sicherheitskräfte.
Es habe sich gezeigt: "Da wo Polizei in großer Stärke sichtbar ist, ansprechbar für Bürgerinnen und Bürger, da entsteht auch mehr Sicherheit", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, am Dienstag bei WDR5. Es sei aber schlicht nicht möglich, dass die Polizei künftig bei allen kritischen Ereignissen mit so viel Personal für Sicherheit sorge wie in der Silvesternacht.
Kopelke forderte deshalb eine "schlaue Diskussion um die Verstärkung der Sicherheitsbehörden". Dabei müsse es nicht nur um mehr Personal gehen, sondern auch um den Einsatz von moderner Technik etwa zur Videoüberwachung von Ereignissen. Auch die Forderung nach einem Böllerverbot in der Silvesternacht bekräftigte der Polizeigewerkschafter. Dort, wo Städte das Böllern beim vergangenen Jahreswechsel verboten hätten, sei das "Tatmittel Pyrotechnik" gegen Einsatzkräfte erst gar nicht zum Einsatz gekommen.
Abgesehen von der sicherheitspolitischen Diskussion müsse auch die Gesellschaft ins Nachdenken kommen. "Warum muss man in dieser Gesellschaft Polizisten an die Seite von Ersthelfern stellen, damit Leben gerettet werden können?"
Bundesweit zählten Rettungskräfte Tausende Einsätze, rund 100 Beamte wurden nach einer ersten Einschätzung der Polizei verletzt. Jüngsten Angaben der Polizei zufolge wurden alleine in Berlin in der Silvesternacht rund 390 Menschen festgenommen - viele wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz. Es seien in Berlin 54 Einsatzkräfte verletzt worden, 30 davon durch Pyrotechnik. Die Polizei in NRW zählte von Sonntag um 18.00 Uhr bis Montag um 6.00 Uhr 1186 Platzverweise bei Silvestereinsätzen, 26 Menschen wurden festgenommen. In NRW seien 21 Polizistinnen und Polizisten verletzt worden. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.