Zum 35. Jahrestag des Flugzeugattentats von Lockerbie ist in Schottland der 270 Toten des Anschlags gedacht worden. Nach einer Kranzniederlegung versammelten sich Angehörige der Opfer sowie Bewohner des Ortes am Donnerstag zu einem Gedenkgottesdienst. "Wir erinnern an all jene, die vor 35 Jahren in einem sinnlosen Akt der Gewalt genommen wurden", sagte der Geistliche Jeff Brown. Gegenüber der Kirche liegt das Feld, auf das am 21. Dezember 1988 der Bug des Flugzeugs stürzte.

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Der schottische Regierungschef Humza Yousaf würdigte den Einsatz der Hinterbliebenen und der Gemeinde. Dieses Vermächtnis der Freundschaft sorge dafür, dass die Erinnerung an die Opfer weiterlebe, sagte Yousaf.

Terroristen hatten das Passagierflugzeug der US-Gesellschaft Pan Am, das sich auf dem Weg von London nach New York befand, in die Luft gesprengt. Es stürzte beim südschottischen Ort Lockerbie ab. Alle 259 Insassen, der Großteil US-Amerikaner, starben. Elf Einwohner wurden durch herabstürzende Trümmer getötet. Die Hintergründe des Anschlags wurden nie vollständig aufgeklärt.

Britische Behörden gehen davon aus, dass ein libysches Terrorkommando das Attentat verübte. Nur ein Tatverdächtiger, der libysche Ex-Geheimdienstoffizier Abdel Baset al-Megrahi, wurde festgenommen und 2001 wegen Massenmordes zu lebenslanger Haft verurteilt. 2009 wurde er aus gesundheitlichen Gründen aus schottischer Haft entlassen. Er starb 2012 in Tripolis - bis dahin hatte er stets seine Unschuld beteuert. In den USA wartet der mutmaßliche Bombenbauer tunesisch-libyscher Herkunft auf einen Prozess.  © dpa

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