Vergangene Woche waren mehrere Menschen in einem Fitnessstudio in Duisburg angegriffen worden. Vor vier Tagen nahm die Polizei einen 26 Jahre alten Verdächtigen fest. Aufgrund eines Terrorverdachts zieht nun die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen in dem Fall an sich.
Nach der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Grund sei die besondere Bedeutung des Falls, sagte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Es gebe Anhaltspunkte für eine möglicherweise islamistische Tatmotivation. Weitere Auskünfte würden derzeit nicht erteilt, die Ermittlungen dauerten an.
Anfang der Woche hatten die Behörden einen 26-Jährigen festgenommen und U-Haft über ihn verhängt. Es besteht der Verdacht, dass der Verdächtige schon zuvor einen Menschen getötet haben könnte. Das legt der Abgleich einer DNA-Spur nahe. Der Mann schweigt bisher zu den Vorwürfen.
Verdächtiger soll Mann erhebliche Stich- und Schnittwunden zugefügt haben
Am Donnerstag hatte die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft darüber informiert, dass der mutmaßliche Täter nun auch im Verdacht stehe, einige Tage zuvor in der Nähe des Fitnessstudios einen Menschen tödlich verletzt zu haben. Der 26 Jahre alte Syrer soll in der Nacht zum Ostersonntag einem Mann eine erhebliche Zahl von Stich- und Schnittwunden zugefügt haben. Der 35-Jährige wurde so schwer verletzt, dass er einige Stunden später starb.
In dem Fitnessstudio waren am Dienstag vergangener Woche vier Menschen schwer verletzt worden. Der Leitende Kriminaldirektor Peter Mosch hatte am Donnerstag im Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags gesagt, Hinweise auf weitere Taten des Beschuldigten gebe es im Moment nicht.
Attacke in Fitnessstudio: Verdächtiger sitzt in U-Haft
Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Spezialeinheiten der Polizei hatten ihn in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten in seiner Wohnung in der Nähe des Fitnessstudios festgenommen. Er schweigt zu den Vorwürfen. Seine mutmaßlichen Motive seien weiter unklar, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss in Düsseldorf. Das Schweigen des Verdächtigen sei "untypisch für einen Attentäter, der seine Tat einordnen will" und auch für einen Amoktäter, der aus seiner Sicht nichts mehr zu verlieren habe.
Am Dienstag hatten die Ermittler den Verdacht geäußert, dass es sich bei der Messerattacke in dem Fitnessstudio um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte. Es gebe Hinweise auf eine islamistische Motivation des festgenommenen Syrers, hatten Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt. Dies habe die Auswertung des Mobiltelefons des Verdächtigen ergeben. Die Behörden standen schon länger in Kontakt mit der Bundesanwaltschaft.
Nach früheren Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte der Syrer im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien eingestellt worden. (dpa/ank)
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