Schlag gegen die Clankriminalität in NRW: Mit mehr als 1000 Polizisten rückt die Polizei am späten Samstagabend zu einer großen Razzia im mehreren Städten im Ruhrgebiet aus. Zahlreiche Shisha-Bars und Cafés werden durchsucht.

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Mit einer großangelegten Razzia im Ruhrgebiet ist die Polizei am Samstagabend gegen Clankriminalität vorgegangen. 1300 Polizisten seien im Einsatz, erklärte das nordrhein-westfälische Innenministerium. "Auftakt zur größten Razzia gegen Clan-Kriminalität in der NRW-Geschichte", schrieb die Behörde bei Twitter. Unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg, Recklinghausen und Gelsenkirchen durchsuchten Beamte Shisha-Bars, Wettbüros, Cafés und Teestuben. In Essen wurde nach Angaben der Polizei eine Person festgenommen.

Es gehe um den Verdacht der Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit, sagte eine Ministeriumssprecherin. Die Polizei werde unter anderem von Zoll und Finanzbehörden unterstützt. Zudem gebe es Verkehrskontrollen. Innenminister Herbert Reul (CDU) sei bei den Maßnahmen in Bochum vor Ort gewesen.

Drogenhandel und Geldwäsche

"Wir verfolgen konsequent Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die von einzelnen Mitgliedern der "Familienclans" begangen werden", twitterte die Essener Polizei. Shisha-Bars wurden wegen zu hoher Belastung mit Kohlenmonoxid geschlossen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei in Deutschland gegen kriminelle Clans und Mafia-Organisationen vorgeht. Erst Anfang Dezember hatten Ermittler bei groß angelegten Razzien gegen die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Deutschland und anderen Staaten fast 90 Verdächtige festgenommen. Bei den Vorwürfen geht es um Drogenhandel, vor allem mit Kokain, und Geldwäsche. In Deutschland werde im Rahmen der Operation gegen 47 Beschuldigte ermittelt.

Vor allem in Nordrhein-Westfalen wurden nach Behördenangaben damals Vermögenswerte von mehreren Millionen Euro vorläufig beschlagnahmt. An den Durchsuchungsaktionen in Deutschland waren damals rund 440 Beamte beteiligt, es gab 14 Festnahmen.

Mitglieder arabischer Großfamilien

Im vergangenen Juli und August war die Berliner Polizei mit einem Großaufgebot gegen kriminelle Mitglieder arabischer Großfamilien vorgegangen. Beamte durchsuchten Wohnungen und andere Objekte. Vier Menschen wurden in der Hauptstadt festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Bei der Razzia ging es um den Verdacht des Drogenhandels im großen Stil.

(dpa/af)

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