In den Rocky Mountains hat eine Gruppe Wanderer bei einem Firmenevent einen Arbeitskollegen auf einem Berg zurückgelassen. Ein Rettungsdienst startete eine großangelegte Suche nach dem Mann. Erst am darauffolgenden Tag fanden ihn die Einsatzkräfte.

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Dieses Firmenevent bleibt wohl nicht in guter Erinnerung: Im US-Bundesstaat Colorado haben Arbeitskollegen einen Mann bei einer Wanderung auf einem Berg zurückgelassen. Laut einer Mitteilung des Such- und Rettungsdienstes von Chaffee County auf Facebook war eine Gruppe von 15 Wanderern am Mount Shavano unterwegs, einem 4.336 Meter hohen Berg in den Rocky Mountains.

Die Gruppe begann ihre Tour demnach bei Sonnenaufgang, wobei ein Teil den Gipfel erklomm und ein anderer Teil zum Bergsattel aufstieg. "Was in den kommenden Tagen und Wochen zu einigen unangenehmen Begegnungen im Büro führen könnte, war, dass ein Mitglied der Gruppe seinen letzten Anstieg zum Gipfel allein bewältigen musste", heißt es weiter.

Der Mann habe gegen Mittag den Gipfel des Berges erreicht, jedoch die Orientierung verloren, als er den Abstieg beginnen wollte. Seine Arbeitskollegen sollen demnach Habseligkeiten, die sie als Markierungen für den Abstieg im Geröllfeld zurückgelassen hatten, mitgenommen haben. Der Mann habe versucht, im steilen Geröllfeld am Nordosthang des Berges abzusteigen, dann jedoch aus Furcht seine Arbeitskollegen kontaktiert. Diese hätten ihm mitgeteilt, dass seine Route falsch sei und er den Hang wieder aufsteigen solle, um zum richtigen Pfad zu gelangen.

Mann verliert Orientierung und Handyempfang

Den weiteren Angaben zufolge schickte der Mann am Nachmittag eine weitere Nachricht an die Gruppe, als er den Bergkamm zwischen dem Mount Shavano und dem Tabeguache Peak fast erreicht hatte. Kurze Zeit später schlug jedoch das Wetter um: Ein starker Sturm mit gefrierendem Regen zog auf. Der Mann verlor dadurch nicht nur erneut die Orientierung, sondern auch den Handyempfang.

Gegen 21:00 Uhr ging schließlich ein Notruf beim Such- und Rettungsdienst von Chaffee County ein. Die Wetterbedingungen erschwerten die Suche nach dem vermissten Mann. Mehrere Teams waren im Einsatz, außerdem ein Hubschrauber und Drohnen. Bis zum Morgen fanden sie jedoch keine Spur des Wanderers. Daraufhin begann um 10:00 Uhr morgens eine noch größere Suche mit weiteren Rettungsteams.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mann wieder genug Handyempfang, um einen weiteren Notruf abzusetzen. Er saß in einer Schlucht fest, bei seinem Abstieg habe er immer wieder die Orientierung verloren und sei mindestens 20-mal gestürzt, gab er an. Nach seinem letzten Sturz habe er nicht mehr aufstehen können.

Die Rettungskräfte konnten sich schließlich zu dem Mann abseilen und ihn in ein Krankenhaus bringen. "Dieser Wanderer hatte großes Glück, dass er zum richtigen Zeitpunkt wieder Mobilfunkempfang hatte und noch bei Bewusstsein und in der Lage war, den Notruf zu wählen", teilte der Such- und Rettungsdienst von Chaffee County weiter mit. Er empfahl allen Wanderern, helle Kleidung zu tragen – der Mann war ganz in Schwarz gekleidet – und nicht allein loszuziehen.

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