Im Fall der Gullydeckel-Attacke auf einen Regionalzug in Nordrhein-Westfalen haben die Ermittler keine Hinweise auf einen Terroranschlag. "Für einen Terroranschlag gibt es nach aktuellem Stand der Ermittlungen keine Hinweise", sagte ein Sprecher der Polizei am Montag.
Da von einer Brücke mehrere Gullydeckel an einer Strickkonstruktion über der Bahnstrecke zwischen Erndtebrück nach Bad Berleburg hingen, sei es aber planmäßiges Handeln gewesen.
Deshalb sei eine Mordkommission eingerichtet worden. "Wir schließen momentan nichts aus", erklärte der Polizeisprecher weiter. Am Tatort würden an diesem Montag noch einmal mehrere Beamte nach Spuren suchen.
Deckel durchschlugen Frontscheibe eines Zuges
Unbekannte hatten in der Nacht zum Samstag mehrere Gullydeckel von einer Brücke herab an Seilen über den Schienen aufgehängt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Die Deckel durchschlugen die Frontscheibe eines Zuges der Hessischen Landesbahn, der zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück in NRW fuhr. Der 49-jährige Lokführer wurde leicht verletzt. Die Behörden sprachen von einem Mordversuch. Wegen einer geplanten Leerfahrt waren keine Fahrgäste an Bord der Bahn.
"Er hat eine Notbremsung durchgeführt und sich nach hinten weggeduckt, so dass ihn weder Glassplitter noch Gullydeckel getroffen haben. Sonst wäre er jetzt tot", sagte eine Sprecherin des Bahnunternehmens der "Bild"-Zeitung mit Blick auf den Lokführer.
Auf der betroffenen Strecke verkehrt die von der Hessischen Landesbahn betriebene Linie RB 93, die Bad Berleburg (NRW) und Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) verbindet und über Siegen (NRW) führt. © dpa
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