Nächstes Kapitel im Kuss-Skandal um den ehemaligen spanischen Verbandschef Luis Rubiales. Während er von einem "einvernehmlichen Küsschen" sprach, schilderte Fußballspielerin Jennifer Hermoso den Vorfall vor Gericht nun erneut ganz anders.

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Im Kuss-Skandal um den entlassenen spanischen Fußball-Verbandschef Luis Rubiales hat die spanische Weltmeisterin Jennifer Hermoso vor Gericht betont, niemals in einen Kuss von Rubiales eingewilligt zu haben.

Hermoso: Kuss war "zu keinem Zeitpunkt einvernehmlich"

Die 33-Jährige sagte am Dienstag vor einem Untersuchungsrichter in Madrid aus, der gegen Rubiales wegen sexueller Gewalt und Nötigung ermittelt.

Ermittlungsverfahren gegen Spaniens Ex-Verbandsboss Rubiales
Jenni Hermoso, Fußballspielerin aus Spanien, nach ihrer Aussage vor der Audiencia Nacional im "Fall Rubiales". © dpa / Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa

Dabei habe Hermoso ihre frühere Aussage bekräftigt, dass der Kuss für sie völlig unerwartet und "zu keinem Zeitpunkt einvernehmlich" gewesen sei, hieß es vom Gericht. "Jetzt hängt alles von der Justiz ab", sagte die 33-Jährige anschließend am Dienstag beim Verlassen des Staatsgerichtshofes.

Während der Siegerehrung nach dem WM-Triumph der Spanierinnen im August hatte Verbandschef Rubiales vor den Augen eines Millionenpublikums Hermosos Kopf mit beiden Händen festgehalten und sie auf den Mund geküsst. Dieses Verhalten hatte international für Empörung gesorgt.

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Nach Kuss: Hermoso reichte Klage gegen Rubiales ein

Rubiales hatte den Vorfall anschließend als "einvernehmliches Küsschen" dargestellt, Hermoso hatte dies zurückgewiesen. Vielmehr hatte sie schon damals geklagt, sie habe sich bei der Siegerehrung "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Im September reichte sie Klage gegen Rubiales ein und berichtete, sie sei von Rubiales und von Verbandsseite unter Druck gesetzt worden, seine Darstellung zu bestätigen.

Der Welt-Fußballverband Fifa hat Rubiales wegen des Vorfalls inzischen für drei Jahre gesperrt, von seinem Posten trat er nach anfänglicher Weigerung zurück.

Rubiales droht mehrjährige Haftstrafe

Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat bereits zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeister-Teams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem 46-Jährigen droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

Unterdessen hat Hermoso einen neuen Verein gefunden. Die 33-Jährige wechselt innerhalb der mexikanischen Liga vom CF Pachuca zum mehrmaligen Meister Tigres Feminil. Das gaben die Fußballerin und der Verein in den sozialen Medien bekannt. (AFP/dpa/ms)

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