Nach einem Autokorso im Rahmen einer Hochzeit ermittelt die Polizei in Bayern gegen 40 Personen. Die Hochzeitgesellschaft soll im Februar eine Trauung mit einer Autokolonne gefeiert und dabei mehrere Schreckschusspistolen abgefeuert haben.

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Mit Schüssen und gefährlichen Fahrmanövern hat eine Hochzeitsgesellschaft im Februar auf der Autobahn 3 gefeiert - jetzt hat die Polizei 14 Führerscheine von Fahrern beschlagnahmt.

Sie sollen an dem Autokorso bei Hösbach im Landkreis Aschaffenburg beteiligt gewesen sein. Ermittelt werde derzeit gegen 40 Beschuldigte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Der Verdacht lautet unter anderem auf schweren Landfriedensbruch, Verstöße gegen das Waffengesetz und Gefährdung des Straßenverkehrs.

Hochzeitsfeier auf der A3

Am 8. Februar hatte die Polizei einen Autokonvoi mit 15 Fahrzeugen auf der A3 gestoppt. Aus den fahrenden, mit türkischen Landesflaggen geschmückten Autos wurden nach Angaben der Ermittler Schüsse aus mehreren Schreckschusspistolen abgefeuert.

Außerdem bremsten die Feiernden demnach mitten auf der Autobahn riskant und fuhren teilweise nebeneinander.

Seit vergangenem Dienstag hat die Polizei die Führerscheine im Landkreis Aschaffenburg und in Hessen einkassiert, wie es weiter hieß. Elf davon beschlagnahmten die Beamten im Zuge koordinierter Durchsuchungen.

Ausuferndes Phänomen auf deutschen Straßen

Autokorsos vor allem türkischer Hochzeitsgesellschaften hatten zuletzt auch in Nordrhein-Westfalen immer wieder Aufsehen erregt. "Autobahnen und Innenstädte sind keine privaten Festsäle", hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) Mitte April gesagt.

Das dortige Innenministerium hat nach Angaben einer Sprecherin von Anfang Mai begonnen, ein Lagebild über das Phänomen ausufernder Hochzeitsfeiern zu erstellen und eine gesonderte Statistik über die Vorfälle zu führen. (dpa/thp)  © dpa

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