Mehr als 400 verendete Schafe wurden am Wochenende auf einem Gelände in Magdeburg gefunden. Der Fall wirft auch Tage später Fragen auf. Nun schaltet sich die Politik ein.

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Das Umweltministerium Sachsen-Anhalt prüft nach einem möglichen Tierschutzskandal mit mehr als 400 toten Schafen Änderungen für Schäfer bei der Deichpflege. Es werde geprüft, ob bei zukünftigen Verträgen eine Selbsterklärung von Schäfern abzugeben sei, dass kein Tierhaltungsverbot vorliege, teilte das Umweltministerium auf Anfrage mit. Die "Magdeburger Volksstimme" hatte berichtet, dass die Schafherde samt Halterin auch für die Deichpflege im Flussbereich Schönebeck im Einsatz gewesen sei.

Am vergangenen Wochenende waren auf einem Gelände in Magdeburg mehr als 400 tote Schafe entdeckt worden. Etwa 600 Tiere werden nach Angaben der Stadt durch Tierärzte betreut. Das Umweltministerium teilte mit, dass die Pflege der Deiche laut Wassergesetz grundsätzlich durch das Beweiden mit Schafen erfolge. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) habe landesweit 67 Pflegeverträge mit Schäfern geschlossen.

Landesbetrieb kündigte Vertrag mit Schafhalterin

Im konkreten Einzelfall seien die laut Pflegevertrag zu erbringenden Leistungen ohne Beanstandung erbracht worden, erklärte ein Ministeriumssprecher weiter.

Am 13. Dezember vergangenen Jahres habe das für die Veterinärämter und den Tierschutz zuständige Landwirtschaftsministerium darüber informiert, dass der Schafhalterin die Betriebserlaubnis entzogen und vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Haltungs- und Betreuungsverbot für Tiere ausgesprochen worden sei. Der Landesbetrieb habe daraufhin umgehend am 20. Dezember das Vertragsverhältnis zur Deichpflege gekündigt. (dpa/bearbeitet von phs)

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